Oliven: Ölbaumpest breitet sich weiter aus
Seit mindestens 2013 breitet sich in Süditalien das schädliche Bakterium Xylella fastidiosa in den Ölbaumhainen aus. Mehrere tausend Hektar sind mittlerweile betroffen, und die Behörden greifen zu drastischen Maßnahmen, um die Plage zu stoppen: Großflächig holzen sie die teilweise jahrhundertealten Bäume ab und verbrennen die Biomasse – bislang vergeblich. Nun ist der Erreger auch auf der französischen Insel Korsika aufgetreten und versetzt die dortigen Behörden in Aufregung, wie die BBC schreibt. Xylella fastidiosa wird von Insekten wie zum Beispiel Schaumzikaden übertragen und kann auch Zitrusbäume oder Weinreben befallen. Die Europäische Union zählt die Mikrobe zu den gefährlichsten Pflanzenpathogenen weltweit. Die einzige Möglichkeit ihre Ausbreitung zu stoppen, ist es bislang, befallene Bestände zu vernichten und Pufferzonen um die betroffenen Gebiete zu schaffen.
Letzte Woche wurde die Plage erstmals auf Korsika entdeckt, nun bedroht sie die kleine Olivenlandwirtschaft der Insel. Entweder gelangte der Erreger mit vom Wind verdrifteten, befallenen Insekten oder per Fähre von Sardinien weiter nach Norden. Der betroffene Ölbaumhain wurde vernichtet, und Gesundheitsinspektoren überprüfen Passagiere, die aus Sardinien ankommen, um zu verhindern, dass Xylella fastidiosa wiederholt eingeschleppt wird. Das Bakterium blockiert den Wasserfluss im Pflanzengewebe und sorgt dafür, dass die Gewächse vertrocknen. Es hat bereits dem kalifornischen Weinanbau wie der brasilianischen Zitrusfrüchteindustrie schwer geschadet. Als Folge verbot die Europäische Union die Einfuhr von Kaffeepflanzen aus zentralamerikanischen Staaten, da diese in vielen Fällen mit den Mikroben kontaminiert waren.
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