Umweltverschmutzung: Ölsand-Abbau belastet Kanada stärker als behauptet
Kanadische Wissenschaftler der University of Alberta haben rund um die Ölsand-Abbaugebiete in der Provinz Alberta erhöhte Mengen giftiger Schadstoffe und Schwermetalle gemessen. Ihrer Meinung nach steht die Verschmutzung der Flüsse und Seen in engem Zusammenhang mit der umstrittenen Rohölgewinnung und lasse sich nicht durch natürlich austretendes Öl erklären. Sie widersprechen damit einer gemeinsamen Einschätzung der Ölindustrie und der kanadischen Regierung.
Die Gruppe um Charlene Nielsen nahm im Jahr 2008 zu verschiedenen Jahreszeiten Schnee- und Wasserproben aus dem Athabascafluss und seinem Einzugsgebiet. Anschließend analysierte sie sie auf ihren Gehalt an 13 wichtigen Schadstoffen. Im Allgemeinen waren diese in einem Umkreis von 50 Kilometern um Abbaugebiete und Aufbereitungsanlagen sowie stromabwärts dieser Zonen erhöht verglichen mit naturbelassenen Regionen.
Eine Untersuchung des Regional Aquatic Monitoring Program (RAMP), einem Gremium aus Vertretern von Regierung und Industrie, hatte der Ölgewinnung aus den Sanden Unbedenklichkeit bescheinigt und den erhöhten Schadstoffeintrag natürlichen Quellen zugeschrieben. Nielsen und Kollegen äußern nun massive Zweifel an Methode und Schlussfolgerung der RAMP-Studie.
Auf Grund steigender Energiepreise wurde die teure und Ressourcen verschlingende Gewinnung von Rohöl aus Ölsanden in den vergangenen Jahren immer rentabler und gilt als lukrativer Wirtschaftsfaktor in Kanada. Um an den begehrten Rohstoff zu gelangen, wird der mit Bitumen angereicherte Sand großflächig abgebaggert und unter anderem mit großen Mengen Heißwasser gespült. Bei der anschließenden Aufbereitung, dem so genannten Upgrading zu Rohöl, gelangen außerdem vielfach Schadstoffe in Luft und Umgebung, wie die Autoren der Studie feststellten. Seit 1995 hat sich die tägliche Förderleistung im Athabascagebiet verdreifacht. 530 Quadratkilometer borealer Nadelwald sind der Ölsandindustrie bereits zum Opfer gefallen. (jd)
Die Gruppe um Charlene Nielsen nahm im Jahr 2008 zu verschiedenen Jahreszeiten Schnee- und Wasserproben aus dem Athabascafluss und seinem Einzugsgebiet. Anschließend analysierte sie sie auf ihren Gehalt an 13 wichtigen Schadstoffen. Im Allgemeinen waren diese in einem Umkreis von 50 Kilometern um Abbaugebiete und Aufbereitungsanlagen sowie stromabwärts dieser Zonen erhöht verglichen mit naturbelassenen Regionen.
Sieben dieser Substanzen – Blei, Kadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Silber und Zink – überschritten die offiziellen Grenzwerte des kanadischen Rats der Umweltminister zum Schutz von Wasserbewohnern um das Vielfache. Nielsen und Kollegen zufolge stellt die Belastung eine Bedrohung für die Fischlaichgebiete im Athabascafluss und die landlebenden Wildtiere dar. Über die Nahrungskette könnten sich solche Schadstoffe auch zu einer Gesundheitsgefahr für Menschen auswachsen, warnen die Forscher. Frühere Studien hatten bereits einen Zusammenhang zwischen der örtlichen Schadstoffbelastung und einem erhöhten Krebsrisiko bei den Ortsansässigen nahegelegt.
Eine Untersuchung des Regional Aquatic Monitoring Program (RAMP), einem Gremium aus Vertretern von Regierung und Industrie, hatte der Ölgewinnung aus den Sanden Unbedenklichkeit bescheinigt und den erhöhten Schadstoffeintrag natürlichen Quellen zugeschrieben. Nielsen und Kollegen äußern nun massive Zweifel an Methode und Schlussfolgerung der RAMP-Studie.
Auf Grund steigender Energiepreise wurde die teure und Ressourcen verschlingende Gewinnung von Rohöl aus Ölsanden in den vergangenen Jahren immer rentabler und gilt als lukrativer Wirtschaftsfaktor in Kanada. Um an den begehrten Rohstoff zu gelangen, wird der mit Bitumen angereicherte Sand großflächig abgebaggert und unter anderem mit großen Mengen Heißwasser gespült. Bei der anschließenden Aufbereitung, dem so genannten Upgrading zu Rohöl, gelangen außerdem vielfach Schadstoffe in Luft und Umgebung, wie die Autoren der Studie feststellten. Seit 1995 hat sich die tägliche Förderleistung im Athabascagebiet verdreifacht. 530 Quadratkilometer borealer Nadelwald sind der Ölsandindustrie bereits zum Opfer gefallen. (jd)
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