News: Ohrenschmalz und Humangenetik
Was wahrscheinlich sonst nur Hals-Nasen-Ohren-Ärzte wissen, es gibt zwei Formen von Ohrenschmalz: "feuchtes", das hell- oder dunkelbraun und "klebrig" ist, und "trockenes", das grau, braun und bröselig ist. Diese Unterschiede von Mensch zu Mensch gehen auf die Vererbung jeweils einer Form von zwei Varianten des Gens zurück. Die Verbreitung von "trockenem" oder "feuchtem" Ohrenschmalz lässt jedenfalls Rückschlüsse auf die Wanderungsbewegungen der Menschheit zu: In Afrika und Europa gibt es praktisch nur Menschen mit "feuchtem" Ohrenschmalz", bei den Indianern in Amerika und den Menschen in Nordost-Asien überwiegt hingegen das "trockene" Ohrenschmalz.
Das beweist laut Hiro-aki Tomita auch, dass sich bei der Menschheit das Gen für das "trockene" Ohrenschmalz irgendwann auf ihrer Wanderschaft von Afrika nach Asien durch Mutation "eingestellt" und dann weiter verbreitet hat. Die Vorfahren der Indianer nahmen das Gen schließlich auf ihrem Zug über die Beringstraße nach Amerika mit. Das Ohrenschmalz-Gen liegt auf dem Chromosom 16 des menschlichen Erbguts.
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