Genetik: Ohrenschmalz-Unterschiede entschlüsselt
Die Ursache für die unterschiedliche Zusammensetzung, Konsistenz und Farbe des Ohrenschmalzes von Europäern und Afrikanern auf der einen Seite und vielen Ostasiaten auf der anderen könnte in einer einzigen Genveränderung begründet liegen.
Während europäische Menschen eher feuchtes, gummiartiges Ohrenschmalz in bräunlicher Färbung bilden, fehlt etwa achtzig Prozent der Ostasiaten eine Substanz namens Cerumen, die für den Wachscharakter des Sekrets zuständig ist – es erscheint daher eher trocken. Der Japaner Koh-ichiro Yoshiura von der Universität Nagasaki und seine Kollegen haben nun womöglich den Auslöser für diese Veränderung gefunden: Sie untersuchten jeweils das Chromosom 16, das sie bereits zuvor als den Verantwortlichen für die Ohrschmalzbildung entschlüsselt hatten, von 64 Japanern mit trockenem und 54 Landsleuten mit wächsernem Schmalz.
Dabei stießen sie auf eine einzige Veränderung im Gen ABCC11 – es kodiert für ein Eiweiß, das am Molekültransport durch Zellmembranen beteiligt ist. Bei einem Vergleich unter 33 Populationen der Erde zeigte sich dann, dass diese genetische Abweichung ziemlich exakt die internationale Verteilung der Ohrenschmalzkonsistenz wiedergab. So wiesen alle schwarzafrikanischen Vergleichsgruppen den Genotyp für feuchte Sekrete auf, während hundert Prozent aller Han-Chinesen und Koreaner jenen für trockene besaßen.
Nach Ansicht von Yoshiura und seinem Team entstand diese Mutation im nordöstlichen Asien und verbreitete sich dann von dort aus südwärts. Womöglich bot das trockene Ohrenschmalz einen evolutionären Vorteil im sehr kalten und trockenen Winterklima Sibiriens und angrenzender Gebiete, das eine Reduzierung der Flüssigkeitsverluste durch Körpersekrete bewirkte. Mark Jobling von der Universität Leicester stellt diesen Teil der Theorie allerdings in Frage: Er geht von einer zufälligen Mutation in einer kleinen Gründerpopulation aus, die sich nachfolgend ausbreitete.
Während europäische Menschen eher feuchtes, gummiartiges Ohrenschmalz in bräunlicher Färbung bilden, fehlt etwa achtzig Prozent der Ostasiaten eine Substanz namens Cerumen, die für den Wachscharakter des Sekrets zuständig ist – es erscheint daher eher trocken. Der Japaner Koh-ichiro Yoshiura von der Universität Nagasaki und seine Kollegen haben nun womöglich den Auslöser für diese Veränderung gefunden: Sie untersuchten jeweils das Chromosom 16, das sie bereits zuvor als den Verantwortlichen für die Ohrschmalzbildung entschlüsselt hatten, von 64 Japanern mit trockenem und 54 Landsleuten mit wächsernem Schmalz.
Dabei stießen sie auf eine einzige Veränderung im Gen ABCC11 – es kodiert für ein Eiweiß, das am Molekültransport durch Zellmembranen beteiligt ist. Bei einem Vergleich unter 33 Populationen der Erde zeigte sich dann, dass diese genetische Abweichung ziemlich exakt die internationale Verteilung der Ohrenschmalzkonsistenz wiedergab. So wiesen alle schwarzafrikanischen Vergleichsgruppen den Genotyp für feuchte Sekrete auf, während hundert Prozent aller Han-Chinesen und Koreaner jenen für trockene besaßen.
Nach Ansicht von Yoshiura und seinem Team entstand diese Mutation im nordöstlichen Asien und verbreitete sich dann von dort aus südwärts. Womöglich bot das trockene Ohrenschmalz einen evolutionären Vorteil im sehr kalten und trockenen Winterklima Sibiriens und angrenzender Gebiete, das eine Reduzierung der Flüssigkeitsverluste durch Körpersekrete bewirkte. Mark Jobling von der Universität Leicester stellt diesen Teil der Theorie allerdings in Frage: Er geht von einer zufälligen Mutation in einer kleinen Gründerpopulation aus, die sich nachfolgend ausbreitete.
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