Vorgeschichtlicher Handel: Ohrringe belegen prähistorischen Jadehandel in Südostasien
In Südostasien verbreitete grüne Jadeohrringe aus prähistorischer Zeit gehen größtenteils auf eine einzige Bezugsquelle im Osten Taiwans zurück. Dies ergab eine mineralogische Analyse von 144 bis zu 5000 Jahre alten Artefakten, die bei Grabungen auf den Philipinen, Malaysia, Vietnam und Thailand gefunden worden waren.
Der Archäologe Hsiao-Chun Hung von der Australischen Nationaluniversität untersuchte die teilweise sehr ähnlichen Museumsstücke mit Hilfe einer Elektronenstrahl-Mikroanalyse. Hierbei trifft ein fokussierter Elektronenstrahl auf das Untersuchungsobjekt, das je nach Zusammensetzung ein anderes Röntgenspektrum emittiert. Ohne die Schmuckstücke zu beschädigen, konnte so deren relativer Anteil an Eisen, Magnesium und Silizium ermittelt und mit einer bestehenden Datenbank verglichen werden.
Die Analyse ergab, dass 116 der untersuchten Schmuckstücke aus einem einzigen Jade-Abbaugebiet stammen, der Fengtian-Region im Osten Taiwans. Die meisten der grünen Steine waren vermutlich während der taiwanischen Jungsteinzeit und der frühen Eisenzeit zwischen 3000 vor Christus und etwa 500 nach Christus vor Ort zu Ohrringen und Ohrhängern verarbeitet und dann in einem Radius von etwa 3000 Kilometern verbreitet worden (tak).
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