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Musik: Ohrwürmer ähneln Kinderliedern

Ob Lady Gaga oder die Titelmelodie von Tetris: Manche Songs wird man nicht mehr los. Nun zeigen Daten, welche Eigenschaften ein guter Ohrwurm braucht.
Frau mit genervtem Gesichtsausdruck und Note in Denkblase

Manche Lieder sind schwer wieder loszuwerden und kreisen stundenlang im Kopf herum, ohne dass man etwas dagegen tun kann. Nun gibt es Hinweise darauf, dass auch besondere melodische Eigenheiten einen bestimmten Song ohrwurmtauglich machen. Wie eine Arbeitsgruppe um Kelly Jakubowski von der Durham University berichtet, bleiben vor allem solche Songs gut im Kopf hängen, die zwei widersprüchliche Eigenschaften vereinen. Zum einen, berichtet das Team, hätten die bekanntesten Ohrwürmer allesamt eine für Popsongs sehr typische Struktur, die auch in leicht zu merkenden Kinderliedern vorkomme. Diese typische Struktur sei dann jedoch kombiniert mit rhythmischen Besonderheiten, die das Lied sehr charakteristisch machen. Beispiele für beliebte Ohrwürmer seien das Intro von "Smoke on the Water" sowie der Refrain von "Bad Romance" von Lady Gaga.

Jakubowski und ihr Team befragten 3000 Menschen nach deren Ohrwürmern – dabei entfielen die meisten Nennungen auf erfolgreiche und oft gespielte Stücke. Allerdings zeigte eine Analyse von 100 häufig genannten Ohrwürmern im Vergleich zu 100 ähnlichen, aber nicht ohrwurmtauglichen Songs auch systematische melodische Unterschiede. Einer betrifft die melodische Kontur, also die Abfolge von Höhen und Tiefen in der Melodie. Die sollte für einen Ohrwurm wenig vom Gewohnten und von den Erwartungen abweichen. Dafür zeigte sich, dass leicht zu erinnernde Songs tendenziell schneller sind als der Durchschnitt und sich durch ungewöhnliche Pausen oder Wiederholungen im Refrain von anderen Liedern abheben. Allerdings sind diese Aussagen glücklicherweise zu allgemein, um Ohrwürmer vorherzusagen oder gar gezielt zu erzeugen. Und wie man einen Ohrwurm wieder loswird, sagen sie auch nicht.

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