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Marsforschung: Opportunity findet ungewöhnliche Gesteinskügelchen

Seit mehr als acht Jahren erforscht der Marsrover Opportunity den Roten Planeten und hat nun einmal mehr bewiesen, dass er immer noch für eine Überraschung gut ist. Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine Aufnahme von Opportunity veröffentlicht, auf der eine bisher unbekannte geologische Struktur zu sehen ist.
Rätselhafte Kügelchen auf dem Mars

Rätselhafte Kügelchen auf dem Mars | Diese Zusammensetzung aus vier Aufnahmen des Marsrovers Opportunity zeigt geologische Strukturen auf einem Felsen des Roten Planeten, die bisher nicht bekannt waren. Ursprünglich wurde angenommen, dass es sich hier um die so genannten Blaubeeren handelt, eisenhaltige Kügelchen, die Opportunity bereits kurz nach seiner Landung im Jahr 2004 entdeckt hatte. Allerdings ist dem nicht so: Die jetzt gefundenen Kügelchen unterscheiden sich von den Blaubeeren in Dichte, Verteilung, Struktur und Zusammensetzung und stellen die NASA-Forscher somit vor ein geologisches Rätsel.
Der Rover untersucht derzeit einen auf den Namen "Kirkwood" getauften Felsen, der sich auf dem Hügel Cape York am Rand des Kraters Endeavour auf der südlichen Hemisphäre des Mars befindet. Dort stieß der Rover auf eine Ansammlung kleiner, kugelförmiger Objekte.

Zunächst nahmen die NASA-Wissenschaftler an, dass es sich bei diesen Kügelchen um die so genannten Blaubeeren handelte, die Opportunity schon an seinem Landeplatz im Eagle-Krater im Jahr 2004 entdeckt hatte. Den Namen erhielten die Kügelchen wegen ihrer bläulichen Tönung in Falschfarbenaufnahmen. Die "Blaubeeren" weisen einen hohen Eisengehalt auf und wurden wahrscheinlich durch mineralhaltiges Wasser innerhalb von Felsgestein gebildet. Obwohl dies ein Hinweis auf flüssiges Wasser auf dem Mars wäre, sind auch andere Entstehungsprozesse denkbar, zum Beispiel Meteoriteneinschläge oder Vulkanausbrüche.

Der jetzige Fund von Opportunity weist zwar ebenfalls eine kugelartige Form auf, aber ansonsten unterschieden sich diese Objekte von den "Blaubeeren" in Verteilung, Struktur, Zusammensetzung und Dichte. Sie sind im Mittel rund drei Millimeter groß und ihr Eisengehalt ist geringer als derjenige der Blaubeeren. Das "Alpha Particle X-Ray Spectrometer" von Opportunity konnte die Zusammensetzung dieser Objekte genauer bestimmen. Zudem zeigten die Nahaufnahmen, dass sie in der Mitte weicher sind als auf der Oberfläche. Obwohl es mehrere Theorien gibt, wie diese Kügelchen entstanden sein könnten, sind weitere Untersuchungen nötig, um dieses geologische Rätsel zu lösen.

Die NASA-Sonde Opportunity war im Juni 2003 von der Erde gestartet und im Januar 2004 in der Tiefebene Meridiani Planum des Roten Planeten gelandet. Die dreimonatige Primärmission von Opportunity und ihrer Schwestersonde Spirit beinhaltete die geologische Erforschung von Gebieten, die vielleicht einmal flüssiges Wasser aufgewiesen haben könnten. Zu Spirit brach der Funkkontakt im Jahr 2010 ab. Für Opportunity hingegen steht das nächste Forschungsziel nach Kirkwood schon fest; der Rover soll zu einer Region fahren, in der es Tonminerale gibt. Bis jetzt hat Opportunity schon 35 Kilometer auf dem Mars zurückgelegt und es sieht nicht so aus, als ob es bei dieser Strecke bleiben wird.

  • Quellen
Pressemitteilung der NASA , 14. September 2012

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