Mars-Missionen: Opportunity über Eisenmeteorit gestolpert?
Kurz vor seinem ersten Geburtstag am 25. Januar ist der Mars-Rover Opportunity womöglich über die inneren Überreste eines Meteoriten gestolpert. Als der Roboter sich den Trümmern seines ehemaligen Hitzeschilds näherte, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen, fiel Wissenschaftlern ein kartoffelgroßer Steinbrocken auf, der im Infrarotspektrum nicht den bisherigen Marsgesteinen ähnelte. Womöglich handelt es sich um Bruchstücke des Eisenkerns eines Asteroiden, der auf dem Roten Planeten eingeschlagen ist.
Die betreuenden Forscher äußern sich gespannt, ob das Raspelgerät des Rovers – das Rock Abrasion Tool – auch mit einem festen Metallobjekt zurechtkommt. Es war nur für den Einsatz an Gesteinsmaterial geplant. Auf der Erde auftreffende Meteoriten bestehen überwiegend aus Gestein, nur zwei Prozent aus Metall. Ein solcher Fund ist daher ein großer Zufall.
Auch Spirit, der seinen Geburtstag bereits Anfang Januar gefeiert hat, ist immer noch munter auf der anderen Marsseite unterwegs. Er ist inzwischen noch etwa fünfzig Meter von seinem nächsten Ziel, "Larrys Aussichtspunkt", auf einem Kamm der Columbia Hills entfernt. Trotz des schwierigen Geländes mit zahlreichen zu umrundenden Gesteinsbrocken und Sandflächen, in denen der Rover einsinkt oder seine Räder durchdrehen, schafft das Gefährt jeweils mehrere Meter am Tag. Inzwischen hat er in den vergangenen Monaten über vier Kilometer zurückgelegt. Für beide Marsbesucher hatten die Wissenschaftler ursprünglich eine Lebenszeit von drei Monaten angenommen.
Derweil haben Forscher um Alison Skelley an der Universität von Kalifornien in Berkeley ein neues Instrument entwickelt, mit dem ein weiterer Marsroboter Aminosäuren aufspüren und nachweisen könnte – sofern es sie auf dem Mars gibt. Der "Mars Organic Analyzer" im Aktentaschenformat ist tausendfach empfindlicher als die Viking-Instrumente von 1976, die damals keine Anzeichen organischer Moleküle entdeckten. Das neue Gerät besteht aus einem vierlagigen Glaspolymer-Verbund, einem Laserspektrometer, Mikropumpen und -ventilen sowie einem Netzwerk winziger Röhren. Die Wissenschaftler konnten damit Aminosäuren in Konzentrationen von wenigen parts per trillion (ppt, Teilchen pro Billionen Teilchen) detektieren. Sie testeten ihr Gerät an Proben aus der Atacama-Wüste in Chile, die als besonders marsähnlich gilt.
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