Orbiter Danuri: Südkoreas erste Mondsonde ist erfolgreich gestartet
Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes hat Südkorea am Abend des 4. August eine eigene Mondsonde ins All geschickt. Um 19.08 Uhr Ortszeit hat die Raumsonde Danuri planmäßig vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben. In Deutschland war es zu diesem Zeitpunkt 1.08 Uhr des 5. August. Das teilte das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mit, das den Start live übertrug. Danuri befand sich zunächst an Bord einer Falcon-9-Trägerrakete der Raumfahrtfirma. Voraussichtlich gegen Mitte Dezember wird der Orbiter den Mond erreichen und seine einjährige Mondmission starten.
Der Name Danuri leitet sich von den koreanischen Begriffen »Dal« für Mond und »Nuri« für »genießen« ab. Ursprünglich hatte die Raumsonde allerdings »Korean Pathfinder Lunar Orbiter« geheißen. Die Namensänderung war in einer öffentlichen Abstimmung entschieden worden.
Ein Schritt Richtung Mondlandung
Danuri soll den Mond umkreisen und aus dem Orbit Daten von der Oberfläche des Trabanten sammeln. Dazu ist die Sonde mit einer speziellen Kamera ausgestattet, der PolCam, die die Oberflächenbeschaffenheit des Mondes mit Hilfe von polarisiertem Licht einfängt. Zusätzlich ist Danuri mit der ShadowCam bestückt, die Bilder von den permanent im Schatten liegenden Kratern des Mondes aufnehmen soll.
Die Mondmission geht aus der Zusammenarbeit des staatlichen koreanischen Raumfahrt-Forschungsinstituts (KARI) mit der US-Raumfahrtbehörde NASA hervor. Sie ist Teil eines ehrgeizigen Raumfahrtprogramms: Bis zum Jahr 2030 will Südkorea eine eigene Mondlandung realisieren. Im Juni hatte der Staat nach eigenen Angaben erstmals erfolgreich Satelliten zur zivilen Nutzung mit einer selbst gebauten Trägerrakete in die Erdumlaufbahn befördert. esm/dpa
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