Sonnensystem: Orkane auf Jupiter
Farbige Wolkenbänder, die von so genannten Strahlströmen (Jet Streams) um den Jupiter getrieben werden, umschließen den größten Planeten unseres Sonnensystems wie Gürtel und verleihen ihm sein einzigartiges Aussehen. Doch hüllen sie den Gasriesen auch in einen undurchsichtigen Schleier, der tiefere Einblicke in die Atmosphäre verwehrt. Astronomen um Augustin Sanchez-Lavega von der Universität des Baskenlandes in Bilbao untersuchten deshalb jetzt riesige Stürme an der Oberfläche des Planeten, um daraus Informationen über die Wind- und Temperaturverhältnisse in der tieferen, unsichtbaren Atmosphäre zu gewinnen.
Mit dem Hubble-Weltraumteleskop beobachteten die Forscher die Entwicklung von zwei gewaltigen Orkanen bei 23,5° nördlicher Breite – genau dort, wo der schnellste Strahlstrom mit Geschwindigkeiten zwischen 500 und 650 Kilometern pro Stunde um den Planeten rast. Die Sturmsysteme erscheinen in den Aufnahmen als helle Flecken, die rötliche Schweife hinter sich herziehen. Ihre Wolkentürme, die Eispartikel aus gefrorenem Wasser, Ammoniak und Ammoniumsulfid enthielten, erhoben sich gut dreißig Kilometer über das Niveau der umgebenden Wolkendecke. Damit ragten sie weit über die Tropopause hinaus, die normalerweise die Obergrenze für Wetterphänomene bildet. Aus der Form der Sturmwolken schlossen die Forscher auf das Wirken von Scherkräften. Demnach nimmt die Geschwindigkeit des Strahlstroms mit der Tiefe zu.
Wie der Vergleich mit Computersimulationen ergab, hatte die aufsteigende Wolkensäule insgesamt eine Höhe von hundert Kilometern, sodass ihre Basis tief hinab in die Atmosphäre reichte. Die Stürme störten trotz ihrer Größe und Stärke den Strahlstrom nicht erkennbar. Nach den Berechnungen der Forscher können sie ihre enorme Energie nur erlangt haben, wenn die Temperatur unterhalb der Troposphäre zwei bis fünf Grad niedriger lag als der Wert, den die Raumsonde Cassini bei ihrem Vorbeiflug im Jahr 2000 gemessen hatte. Ob es sich um eine lokale Temperaturschwankung handelt oder die Atmosphäre von Jupiter sich seither generell abgekühlt hat, ist noch unklar.
Christoph Marty
Mit dem Hubble-Weltraumteleskop beobachteten die Forscher die Entwicklung von zwei gewaltigen Orkanen bei 23,5° nördlicher Breite – genau dort, wo der schnellste Strahlstrom mit Geschwindigkeiten zwischen 500 und 650 Kilometern pro Stunde um den Planeten rast. Die Sturmsysteme erscheinen in den Aufnahmen als helle Flecken, die rötliche Schweife hinter sich herziehen. Ihre Wolkentürme, die Eispartikel aus gefrorenem Wasser, Ammoniak und Ammoniumsulfid enthielten, erhoben sich gut dreißig Kilometer über das Niveau der umgebenden Wolkendecke. Damit ragten sie weit über die Tropopause hinaus, die normalerweise die Obergrenze für Wetterphänomene bildet. Aus der Form der Sturmwolken schlossen die Forscher auf das Wirken von Scherkräften. Demnach nimmt die Geschwindigkeit des Strahlstroms mit der Tiefe zu.
Wie der Vergleich mit Computersimulationen ergab, hatte die aufsteigende Wolkensäule insgesamt eine Höhe von hundert Kilometern, sodass ihre Basis tief hinab in die Atmosphäre reichte. Die Stürme störten trotz ihrer Größe und Stärke den Strahlstrom nicht erkennbar. Nach den Berechnungen der Forscher können sie ihre enorme Energie nur erlangt haben, wenn die Temperatur unterhalb der Troposphäre zwei bis fünf Grad niedriger lag als der Wert, den die Raumsonde Cassini bei ihrem Vorbeiflug im Jahr 2000 gemessen hatte. Ob es sich um eine lokale Temperaturschwankung handelt oder die Atmosphäre von Jupiter sich seither generell abgekühlt hat, ist noch unklar.
Christoph Marty
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben