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Kleinplaneten: OSIRIS-Rex - eine neue Asteroidensonde der NASA

Asteroidensonde OSIRIS-Rex
Im Jahre 2016 möchte die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Raumsonde zum erdnahen Asteroiden 1999 RQ36 schicken, dort Bodenproben entnehmen und zur Erde für die weitere Analyse transportieren. Der Name des Projekts ist OSIRIS-REX, was für Origins-Spectral Interpretation-Resource-Identification-Security-Regolith-Explorer steht. Diese gestelzte Bezeichnung deutet an, dass die Sonde unter anderem der Frage nach der Entstehung der Planeten und Asteroiden nachgeht, die Oberfläche des Asteroiden mit den Ergebnissen der erdgebundenen Spektralanalyse vergleicht und das Gesteinsmaterial auf eine eventuelle Verwendung für künftige Baumaterialien im All prüft.

OSIRIS-Rex soll 2016 starten, und mehrere Runden durch das innere Sonnensystem drehen, bis sie schließlich nach vier Jahren beim 560 Meter großen Asteroiden 1999 RQ36 ankommt. Dort soll sie den Himmelskörper für rund sechs Monate aus der Nähe erkunden, wobei dann der interessanteste Ort für eine Entnahme von Bodenproben ausgewählt wird. Dafür fliegt die Sonde auf wenige Dutzend Zentimeter an den Asteroiden heran, fährt einen Roboterarm zur Probennahme aus und soll mindestens 60 Gramm Material aufsammeln. Falls es besonders gut läuft, kann OSIRIS-Rex bis zu zwei Kilogramm Probenmaterial zur Erde mitnehmen. Für die Rückkehr benötigt die Sonde noch einmal drei Jahre, bis schließlich 2023 ihre Rückkehrkapsel in der Wüste des US-Bundesstaats Utah niedergeht.

Der Asteroid 1999 RQ36 gehört zur Klasse der kohlenstoffhaltigen Kleinplaneten, die sich seit ihrer Bildung in der Frühzeit des Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren kaum noch verändert haben. Der kleine Himmelskörper ist also eine Zeitkapsel und konserviert das Material, aus dem sich die Erde und die anderen terrestrischen Planeten gebildet haben. Er enthält auch Anteile von organischen Molekülen, die für die Entstehung des Lebens auf der Erde von Interesse sind.

OSIRIS-Rex ist eine Mission des "New Frontiers Program" der NASA, das Raumsonden der mittleren Preisklasse finanziert, die sich im Rahmen des preiswerteren "Discovery"-Programms nicht verwirklichen lassen. Die Missionen von New Frontiers dürfen maximal 800 Millionen Dollar kosten, wobei die Beträge für den Start und Betrieb noch hinzukommen. OSIRIS-Rex gilt als Vorläufermission eines eventuellen bemannten Flugs zu einem erdnahen Asteroiden, der mit der Orion-Raumkapsel, nun "Multi-Purpose Crew Vehicle" genannt, in den späten 2020er Jahren stattfinden könnte.

Tilmann Althaus
  • Quellen
JPL, 26. Mai 2011

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