Umweltverschmutzung: Konzentration ozonschädlicher Chemikalien steigt
Zum Schutz der Ozonschicht sind FCKW und verwandte Stoffe seit Jahrzehnten eigentlich verboten. Dennoch beobachteten Wissenschaftler um Martin Vollmer von Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf in den letzten Jahren, dass sich neuartige Verbindungen dieser Art dennoch in der Atmosphäre nachweisen lassen. In detektivischer Arbeit ließ sich die Quelle dieser ozonschädlichen Substanzen in Ostasien ausfindig machen. Und offensichtlich steigt deren Konzentration nicht nur weiter an, sondern es kommen auch weitere Fluorchlorkohlenwasserstoffe hinzu, wie der Schweizer Forscher und sein Team in »PNAS« schreiben.
Wiederum liegt die Quelle wohl überwiegend in Ostasien, wo sie wahrscheinlich als zwischenzeitliche Nebenprodukte bei bestimmten chemischen Prozessen freigesetzt wird. Keine der drei Verbindungen hat nach Kenntnis von Vollmer und Co selbst eine industrielle Bedeutung. Unter den FCKW befindet sich auch eine Chemikalie namens HCFC-132b, welche die Forscher mit ihren Analyseverfahren neu nachweisen konnten. Ein Vergleich mit älteren Proben zeigte jedoch, dass sie bereits vor 20 Jahren erstmals auftrat. Seitdem nahm ihre Konzentration zu, während die Werte der beiden anderen Verbindungen HCFC-133a und HCFC-31 in dieser Zeit schwankten. Ein Teil der Emissionen stammte auch aus Frankreich, doch hörten sie auf, als eine Chemiefabrik dort geschlossen wurde.
Die Wissenschaftler betonen, dass die drei Verbindungen die Ozonschicht weniger stark gefährden als die ursprünglichen FCKW. Zumal ihre Konzentration in der Atmosphäre deutlich kleiner ausfällt als die der verwandten Substanzen damals. Dank modernster Analyseverfahren gelingt der Nachweis bereits in Bereichen von einem Teilchen pro einer Billion Teilchen statt einer Milliarde oder gar Millionen Teilchen.
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