Artenvielfalt: Ozzy-Osbourne-Frosch zwitschert sich in die Taxonomie
Im Jahr 1981 legte der britische Heavy-Metal-Sänger Ozzy Osbourne während einer Bühnenshow einen unrühmlichen Auftritt hin: Er biss einer Fledermaus, die ihm aus dem Publikum zugeworfen worden war, den Kopf ab. Das bescherte ihm aber nicht nur eine Tollwutimpfung, sondern Jahrzehnte später taxonomischen Ruhm: Der brasilianische Biologe Pedro Peloso vom American Museum of Natural History und seine Kollegen benannten eine neue Art eines Baumfroschs aus dem Amazonasgebiet nach der Rocklegende.
Dendropsophus ozzyi jagt und verzehrt aber keine Fledermäuse. Vielmehr ruft der winzige Frosch wie Fledermäuse mit einem hohen, schrillen Schrei – ähnlich wie manche der Fledertiere. Diese Lautäußerungen ließen die Biologen gleich vermuten, dass sie es mit einer neuen Spezies zu tun hatten, da zuvor keine Amphibie mit ähnlichem Rufspektrum bekannt war. Der hellbraune Frosch mit der orangefarbenen Unterseite besitzt zudem lange, spitze Finger und Zehen sowie einen großen Stimmbeutel, was die Art ebenfalls von verwandten Baumfröschen unterscheidet. Gefunden hatten Peloso und Co die Spezies bereits 2009 im Naturschutzgebiet von Floresta Nacional de Pau-Rosa in Amazonien, jetzt folgte die Beschreibung in der Fachzeitschrift "Zootaxa". Da die Forscher sich selbst als große Fans der Band Black Sabbath bezeichnen (in der Ozzy Osbourne seine Karriere begann), lag für sie nach Analyse des Lautspektrums die Benennung nach dem Rockstar nahe.
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