Mimikry: Parasitischer Pilz ahmt Termiteneier nach
Ein japanischer Pilz bildet Überdauerungsstadien, die Termiten mit den eigenen Eiern verwechseln und sie daher in ihren Kinderstuben mit versorgen. Wie der Entdecker des ungewöhnlichen Untermieters, Kenji Matsuura von der Harvard-Universität, nun klären konnte, zieht nur der Pilz Vorteile aus der Lebensgemeinschaft. Dafür hat er seine "Termitenbälle" in der Oberflächengestaltung und der chemischen Duftnote aber perfekt an seine unfreiwilligen Vermieter angepasst.
Da die Tiere blind sind, spielt die Farbe der Pilz-Sklerotien offenbar keine Rolle – sie sind dementsprechend in verschiedenen Varianten zu finden. Wie Matsuura nun aber mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen zeigen konnte, ähnelt ihre extrem glatte Oberfläche stark jener der Termiteneier. Und offenbar besitzen sie auch den nötigen Duftcocktail zur Erkennung. Als der Forscher einer Termitenart die Pilzbällchen unterschob, die natürlicherweise nicht darauf stößt, versorgten die Tiere diese ebenfalls gleichermaßen aufmerksam wie die eigenen Eier. Mit Termiten-Erkennungsduft bepinselte Glaskügelchen akzeptierten auch pilzgewohnte Arten nur, wenn sie in der Größe möglichst exakt mit den eigenen Eiern übereinstimmten.
Im Jahr 2000 war Matsuura erstmals auf die braunen Kügelchen in Termitenbauten gestoßen. Sie bestehen aus dicht gepackten Filamenten, die unter günstigen Bedingungen in eine Pilzkolonie auskeimen, und werden von den Termiten gleichermaßen wie die Eier mit Speichel eingepinselt, der den Nachwuchs vor Krankheitserregern und Trockenheit schützen soll.
Da die Tiere blind sind, spielt die Farbe der Pilz-Sklerotien offenbar keine Rolle – sie sind dementsprechend in verschiedenen Varianten zu finden. Wie Matsuura nun aber mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen zeigen konnte, ähnelt ihre extrem glatte Oberfläche stark jener der Termiteneier. Und offenbar besitzen sie auch den nötigen Duftcocktail zur Erkennung. Als der Forscher einer Termitenart die Pilzbällchen unterschob, die natürlicherweise nicht darauf stößt, versorgten die Tiere diese ebenfalls gleichermaßen aufmerksam wie die eigenen Eier. Mit Termiten-Erkennungsduft bepinselte Glaskügelchen akzeptierten auch pilzgewohnte Arten nur, wenn sie in der Größe möglichst exakt mit den eigenen Eiern übereinstimmten.
Einen früher beobachteten Vorteil der Termiten aus der Wohngemeinschaft konnte Matsuura allerdings nicht bestätigen: Die Pilzbällchen tragen nicht zum besseren Überleben der Termitenbrut bei. Vielmehr kam es selten sogar vor, dass der Pilz die Eier abtötete – zumal er manchmal zahlreicher vertreten war als der Termitennachwuchs. Er entpuppt sich damit als purer Parasit: Für seinen Vorteil – die konkurrenzlose Wohnstatt – bietet er den Herbergseigentümern keine Gegenleistung.
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