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Parkinson: Taumelnde Taufliegen

Schimmelpilze erzeugen bei Insekten Bewegungsstörungen.
Eine Drosophila melanogaster sitzt auf einem Grashalm

Die Parkinsonerkrankung kann durch erbliche Faktoren, aber ebenso durch Industriegifte wie Pestizide ausgelöst werden. Jetzt haben Forscher aus den USA entdeckt: Auch eine natürliche, von Schimmelpilzen abgesonderte Substanz ruft typische Parkinsonsymptome hervor – zumindest bei Insekten.

Das Team um Joan Bennett von der Rutgers University in New Brunswick setzte Taufliegen (Drosophila melanogaster) einer geringen Konzentration von Oktenol in der Luft aus. Diese alkoholische Substanz erzeugt unter anderem den muffigen Geruch feuchter Räume.

Schon nach 24 Stunden flogen die Fliegen in der verseuchten Luft langsamer und unkoordinierter als ihre unbeeinflussten Artgenossen. Zudem starben sie durch das Oktenol deutlich früher.

Verlangsamte Bewegungen sind ein Hauptsymptom der Parkinsonerkrankung. Die Ursache beim Menschen ist ein Verlust von Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dies zeigte sich auch im Gehirn der belasteten Taufliegen: Die Forscher entdeckten hier deutlich weniger dopaminerge Neurone als bei gesunden Tieren. Folglich war auch der Gehalt des Neurotransmitters im Gehirn erheblich gesunken.

Die natürliche Substanz Oktenol scheint demnach das Dopaminsystem beträchtlich zu schädigen – insbesondere, wenn die Fliegen bereits eine genetische Veranlagung für die Schüttellähmung hatten. Ab welcher Konzentration der Stoff auch bei Menschen das Parkinsonrisiko erhöhen könnte, ist noch offen.

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