News: Pazifisches Klimapendel
Seit den neunziger Jahren werden im Pazifik immer weniger Sardinen gefangen. Einen derartigen Rückgang gab es dort vor fünfzig Jahren schon einmal. Doch sind daran nicht die Fischer schuld, sondern natürliche Schwankungen des Klimas.
Seit den dreißiger Jahren erlebte die Sardinenfischerei in Kalifornien eine Blüte, bis die Netze Mitte der Fünfziger immer leerer wurden. Danach erholten sich die Bestände wieder, doch in den neunziger Jahren gingen den Fischern erneut immer weniger Sardinen in die Netze.
Doch an Überfischung glaubt Meeresforscher Francisco Chavez vom Monterey Bay Aquarium Research Institute nicht: "Zumindest bei einem schnell wachsenden Fisch wie der Sardine liegt der Grund für den Zusammenbruch der Population nicht allein in der kommerziellen Fischerei." Zudem scheint ein anderes Ereignis mit dem kalifornischen Sardinenschwund in Zusammenhang zu stehen: ein Sardellen-Boom an der peruanischen Küste just zur Zeit des Sardinenschwunds in Kalifornien.
Chavez vermutet deshalb eine natürliche Ursache, einen klimatischen Effekt. Denn auch die wärmere Meeresströmung im Rahmen von El-Niño-Ereignissen trägt zum Schwund in den sonst fischreichen Küstengebieten im Ostpazifik bei. Allerdings findet El Niño viel häufiger statt - alle drei bis sieben Jahre. Die Sardinen- und Sardellenbestände schwanken indes in 50-Jahres-Rhythmen. Es müsste sich somit also um einen bisher unbekannten Klimazyklus handeln.
Deshalb wertete Chavez gemeinsam mit einem internationalen Team unzählige Daten der letzten hundert Jahre aus - etwa Aufzeichnungen der Luft- und Wassertemperatur oder des Fischfangs im Pazifik. Und bestätigte auf diese Weise die These der periodisch auftretenden Sardinenarmut im Pazifik: Nicht nur Kalifornien war betroffen, gleichzeitig gab es auch weiter südlich und im Westen des Pazifiks weniger Sardinen.
Und während die Sardinenbestände immer magerer wurden, vermehrten sich zugleich die Sardellen: Auf beiden Seiten des Pazifiks boomte die Sardellenfischerei - so geschehen zwischen 1900 und 1925 sowie zwischen 1950 und 1975.
Vor allem aber änderte sich in gleichen Abständen auch das Klima. Die guten Zeiten der Sardinen sind an höhere Wassertemperaturen im Pazifik gekoppelt, die Sardellen-Phasen hingegen an niedrigere.
Laut Aussage der Wissenschaftler lässt sich dieses Klimapendel wenigstens prinzipiell mit der warmen südpazifischen Meeresströmung El Niño und seinem abkühlenden Pendant La Niña vergleichen: Die Auswirkungen sind ähnlich. Die Bedingungen einer geringen Sardellenpopulation zum Beispiel ähneln der während eines El Niño, wenn das küstennahe Wasser im Osten des Pazifiks überdurchschnittlich warm und nährstoffarm ist.
Vor der Westküste des Pazifiks dagegen findet sich zur gleichen Zeit eine erhöhte Biomasse-Produktivität. Und die Sardinen sind während dieser Perioden auf beiden Seiten des nördlichen Pazifiks stark verbreitet. In Zeiten des Sardellen-Booms sind all diese Trends umgekehrt.
Und obwohl die klimatischen Verhältnisse mit El Niño und La Niña verglichen werden können, identisch sind sie nicht – insbesondere weil die Sardinen- und Sardellenschwankungen viel langfristiger sind. Deshalb haben die Forscher schon einmal neue Namen vorgeschlagen: El Viejo und La Vieja – der alte Mann und die alte Frau.
Doch an Überfischung glaubt Meeresforscher Francisco Chavez vom Monterey Bay Aquarium Research Institute nicht: "Zumindest bei einem schnell wachsenden Fisch wie der Sardine liegt der Grund für den Zusammenbruch der Population nicht allein in der kommerziellen Fischerei." Zudem scheint ein anderes Ereignis mit dem kalifornischen Sardinenschwund in Zusammenhang zu stehen: ein Sardellen-Boom an der peruanischen Küste just zur Zeit des Sardinenschwunds in Kalifornien.
Chavez vermutet deshalb eine natürliche Ursache, einen klimatischen Effekt. Denn auch die wärmere Meeresströmung im Rahmen von El-Niño-Ereignissen trägt zum Schwund in den sonst fischreichen Küstengebieten im Ostpazifik bei. Allerdings findet El Niño viel häufiger statt - alle drei bis sieben Jahre. Die Sardinen- und Sardellenbestände schwanken indes in 50-Jahres-Rhythmen. Es müsste sich somit also um einen bisher unbekannten Klimazyklus handeln.
Deshalb wertete Chavez gemeinsam mit einem internationalen Team unzählige Daten der letzten hundert Jahre aus - etwa Aufzeichnungen der Luft- und Wassertemperatur oder des Fischfangs im Pazifik. Und bestätigte auf diese Weise die These der periodisch auftretenden Sardinenarmut im Pazifik: Nicht nur Kalifornien war betroffen, gleichzeitig gab es auch weiter südlich und im Westen des Pazifiks weniger Sardinen.
Und während die Sardinenbestände immer magerer wurden, vermehrten sich zugleich die Sardellen: Auf beiden Seiten des Pazifiks boomte die Sardellenfischerei - so geschehen zwischen 1900 und 1925 sowie zwischen 1950 und 1975.
Vor allem aber änderte sich in gleichen Abständen auch das Klima. Die guten Zeiten der Sardinen sind an höhere Wassertemperaturen im Pazifik gekoppelt, die Sardellen-Phasen hingegen an niedrigere.
Laut Aussage der Wissenschaftler lässt sich dieses Klimapendel wenigstens prinzipiell mit der warmen südpazifischen Meeresströmung El Niño und seinem abkühlenden Pendant La Niña vergleichen: Die Auswirkungen sind ähnlich. Die Bedingungen einer geringen Sardellenpopulation zum Beispiel ähneln der während eines El Niño, wenn das küstennahe Wasser im Osten des Pazifiks überdurchschnittlich warm und nährstoffarm ist.
Vor der Westküste des Pazifiks dagegen findet sich zur gleichen Zeit eine erhöhte Biomasse-Produktivität. Und die Sardinen sind während dieser Perioden auf beiden Seiten des nördlichen Pazifiks stark verbreitet. In Zeiten des Sardellen-Booms sind all diese Trends umgekehrt.
Und obwohl die klimatischen Verhältnisse mit El Niño und La Niña verglichen werden können, identisch sind sie nicht – insbesondere weil die Sardinen- und Sardellenschwankungen viel langfristiger sind. Deshalb haben die Forscher schon einmal neue Namen vorgeschlagen: El Viejo und La Vieja – der alte Mann und die alte Frau.
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