Luftverschmutzung: Pazifisches Ozon-Rätsel gelöst
Bisher galten vor allem Industrieabgase als Quelle von Ozon – eine neue Untersuchung einer Arbeitsgruppe um Daniel Anderson von der University of Maryland deutet jedoch darauf hin, dass auch brennende Vegetation große Mengen des Gases erzeugt. Das ist nicht nur wegen der bekannten Giftigkeit des Ozons wichtig, sondern außerdem, weil das hochreaktive Sauerstoffmolekül ebenso wie Kohlendioxid und Methan die Atmosphäre erwärmt und zum Klimawandel beiträgt. Auf Messflügen kartierten die Besatzungen zweier Forschungsflugzeuge nahe der Insel Guam Luftmassen, die sehr wenig Wasser und viel Ozon enthalten. Dabei fanden die Wissenschaftler Acetonitril und andere typische Produkte von brennender Biomasse. Mit Satellitenbeobachtungen und Wettermodellen machte das Forscherteam schließlich Waldbrände in Afrika und Asien als Quelle der Belastung aus.
Obwohl bereits früher Waldbrände als Ursprung der ozonreichen Luft vorgeschlagen wurden, gab es bisher keine Erklärung, weshalb sie so trocken ist. Nun präsentiert das Team um Anderson eine Erklärung für die extreme Wasserarmut der Luftmassen: Die Forscher vermuten, dass die Abgase der Waldbrände wegen ihrer Wärme erst bis an die Grenze der Troposphäre aufstiegen und danach langsam wieder absanken. Die Untersuchung zeige, Waldbrände haben wegen ihrer Ozonproduktion einen deutlich größeren Einfluss auf das Wärmebudget des tropischen Pazifiks als bisher angenommen. Obwohl Methan und Kohlendioxid die bedeutendsten Klimagase sind, ist der Beitrag von Spurengasen wie Lachgas oder eben Ozon nicht zu vernachlässigen, denn sie absorbieren sehr stark, so dass schon geringe Mengen einen Unterschied machen können.
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