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Ärger: Anspruchsdenken macht das Leben schwer

Manchmal hat man einfach Pech. Menschen mit einem bestimmten Charakterzug kommen damit schlechter klar als andere.
Ob das Eis zu Boden fällt, der Ferienflieger kurzfristig gecancelt wird, einem beim Bäcker jemand das letzte Brot vor der Nase wegschnappt: Jeder hat mal Pech.

Ob das Eis zu Boden fällt, der Ferienflieger kurzfristig gecancelt wird, einem beim Bäcker jemand das letzte Brot vor der Nase wegschnappt: Pech hat jeder mal im Leben! Eine Gruppe Menschen kommt damit jedoch offenbar besonders schlecht zurecht. Personen, die ein starkes Anspruchsdenken an den Tag legen – der englische Fachbegriff lautet »entitlement« –, geraten eher in Rage, wenn das Unglück sie ereilt, berichten Emily Zitek von der Cornell University und Alexander Jordan vom McLean Hospital und der Harvard Medical School nach einer mehrteiligen Versuchsreihe.

Die beiden Wissenschaftler baten zunächst 162 Probanden, einen Fragebogen auszufüllen, der den Hang zum Anspruchsdenken misst. Dabei sollten die Teilnehmer zum Beispiel angeben, ob sie das Gefühl hatten, mehr vom Leben verdient zu haben als andere. Dann sollten sie entweder eine unterhaltsame oder aber eine extrem langweilige Aufgabe erledigen, zugeteilt per Zufallsprinzip – das ließen die Forscher ihre Probanden zumindest glauben. Tatsächlich bekamen alle Versuchspersonen die Nachricht, dass sie leider Pech gehabt hätten und das Los ihnen die langweilige Aufgabe beschert hätte. Diese bestand im Wesentlichen darin, Buchstaben in einem Text zu zählen.

Personen, die dachten, sie hätten mehr Anrecht auf eine gute Behandlung als andere, machte dieser Umstand wütender als Teilnehmer, die über kein ausgeprägtes Anspruchsdenken verfügten, wie eine anschließende Befragung ergab. Außerdem fühlten sie sich eher unfair behandelt – auch wenn es niemanden gab, den sie objektiv für ihr Unglück verantwortlich machen konnten.

In einem anderen Experiment sollten Versuchspersonen sich an Situationen aus dem echten Leben zurückerinnern, in denen sie Pech gehabt hatten. Auch hier zeigten sich diejenigen mit Anspruchshaltung leichter angesäuert. Offenbar erwarten die Betreffenden eher, Glück zu haben, schlussfolgern Zitek und Jordan in ihrer Arbeit, die sie im Fachmagazin »Personality and Individual Differences« veröffentlichten. Das Unglück anderer empöre sie hingegen nicht annähernd so sehr wie das eigene. Auch das belegten die Versuche der Forscher: Hatten ihre Mitprobanden Pech, bekundeten Menschen mit Anspruchshaltung sogar weniger Mitleid als andere.

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