Aufschlussreiche Karten: Pendlerstrecken zeigen Megaregionen
Nicht nur werden die großen Städte immer größer, auch ihre Einflussgebiete dehnen sich ständig weiter ins Umland aus. Das jedenfalls gilt einer der wichtigsten Trends in der Wirtschaftsgeografie, besonders in den USA. Wie dieser Effekt in der Realität aussieht, haben nun Alasdair Rae von der University of Sheffield und Garrett Dash Nelson vom Dartmouth College in New Hampshire anhand von Pendlerströmen in den USA gezeigt. Aus etwa vier Millionen solcher Bewegungsdaten generierten sie insgesamt 50 Megaregionen, wirtschaftlich zusammenhängende Ballungsräume, die sich meist um eine Metropole im Zentrum gruppieren. Solche Unterteilungen sollen bei der ökonomischen und politischen Planung helfen, zum Beispiel von Verkehrswegen oder anderer Infrastruktur.
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen halten sich meist nicht an politische Grenzen – am allerwenigsten innerhalb der USA, wo die sprachlichen und kulturellen Unterschiede zwischen den Bundesstaaten vernachlässigbar sind. Wo allerdings diese funktional zusammengehörenden Regionen enden und aneinandergrenzen, ist nicht einfach zu bestimmen und hängt davon ab, welche Daten oder Modelle man zur Berechnung einsetzt. Rae und Nelson nutzten ein Computermodell, das vor allem die Stärke von Verbindungen zwischen Städten bewertet. Zusätzlich säuberten sie das Modell, indem sie Städte mit ausschließlich schwachen Pendlerverbindungen entfernten und die Zahl der Megaregionen auf 50 festlegten – entsprechend der Anzahl der Bundesstaaten. Die Karte zeigt ein Land, das in seine Ballungsräume gespalten ist, mit einer Ausnahme: Ein Teil des alten "Wilden Westens" ist tatsächlich noch wild. Zumindest gehört er zu keinem der Ballungsräume.
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