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Neuer Makake: Penisform macht Affenart einzigartig

In Tibet entdeckten Biologen wahrscheinlich eine neue Affenart. Ihr Geschlechtsorgan unterscheidet sie von allen verwandten Spezies.
Weißwangenmakake in der Fotofalle

Die Bergregenwälder im südöstlichen Tibet gehören zu den bislang mit am schlechtesten erforschten Regionen Asiens: Politische Unruhen behinderten dort lange wissenschaftliche Arbeiten. Und deshalb locken Entdeckungen wie eine potenziell neue Affenart, deren Penis sie einzigartig unter ihrer Verwandtschaft machen könnte, wie der "NewScientist" berichtet. Der Weißwangenmakake (Macaca leucogenys) besitzt demnach einen runden Penis und einen dunklen Hodensack, während alle anderen Makakenarten der Region ein speerförmiges Geschlechtsteil sowie ein helles Skrotum aufweisen, so Cheng Li von Imaging Biodiversity Expedition in Peking. Zusammen mit seinen Kollegen hatte der Biologe zahlreiche Fotofallen in den Wäldern im tibetanischen Mêdog installiert: Sie lösen automatisch aus, sobald ein Lebewesen die vorhandene Lichtschranke durchbricht. Insgesamt sammelten sie so mehr als 700 Aufnahmen der Affen und verglichen sie mit den verwandten Spezies.

Neben dem Phallus weist der Weißwangenmakake zudem noch weitere Charakteristika auf, die ihn von den anderen vier vorhandenen Makakenarten abgrenzen: Sein Schwanz ist kürzer und unbehaart, und vor allem die Männchen besitzen auffällige, blasse bis weiße Wangen- und Schnurrhaare, was ihrem Gesicht einen runden Charakter verleiht. Zudem wächst ihnen ein sehr dickes und langes Fell im Nackenbereich.

Als Lebensraum bevorzugen sie Bergwälder von 1400 bis 2700 Meter Höhe, wobei sie auch bereits genutzte Wälder aufsuchen. Allerdings steht noch ein DNA-Test aus, der die Art zweifelsfrei identifizieren – oder widerlegen könnte: Die morphologischen Differenzen sprächen jedoch eine relativ eindeutige Sprache, so Li und sein Team. Über die Lebensweise der Weißwangenmakaken ist bislang wenig bekannt, weshalb auch noch unklar ist, ob die Art nur selten vorkommt. China plant allerdings den Bau von Wasserkraftwerken in der Region, was die Ökosysteme Mêdogs gefährdet.

© New Scientist
Weißwangenmakaken

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