News: Per Videokamera durch den Verdauungstrakt
Ein Team von britischen und israelischen Forschern unter der Leitung von Paul Swain vom Royal London Hospital entwickelte das Gerät, das neben der Videokamera noch eine Lichtquelle und einen Minisender umfasst (Nature vom 25. Mai 2000). Auf seinem Weg durch den Körper schickt es bis zu fünf Stunden lang Bilder aus dem Verdauungstrakt an einen Empfänger, den der Patient mit sich trägt und der alles aufzeichnet. An der Stärke des Signals lässt sich dabei die jeweilige Position erkennen. Nach ungefähr einem Tag verlässt der Minispion den Organismus wieder auf natürlichem Wege.
Die Qualität der Bilder soll nach Angaben der Wissenschaftler ausgesprochen gut sein. Allerdings erlaubt das Verfahren dem Arzt weniger Eingriffsmöglichkeiten. Er kann nicht bestimmen, welcher Bereich des Magens oder des Darms angeschaut wird, und es ist nicht möglich, Gewebeproben zu entnehmen. Doch für Fälle, in denen dies nicht nötig ist, stellt die Kapsel eine patientenfreundliche Alternative zur klassischen Magenspiegelung dar.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 6.1.2000
"Mini-Scanner erforschen das Körperinnere"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 1.10.1999
"Gute Sicht durch Mikro-Endoskope"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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