Mecklenburg-Vorpommern: Perlen im Acker
Auf einem öden Feld zwischen Greifswald und Rostock lag Jahrtausende lang ein Schatz aus der Bronzezeit verborgen. Schon vor 34 Jahren fanden spielende Kinder Teile davon, doch erst in den letzten beiden Sommern folgten Archäologen vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern der Spur und begannen mit der gezielten Suche.
Insgesamt förderten die Forscher über 50 Kostbarkeiten zu Tage, deren Bedeutung sie erst seit kurzem kennen: Die Artefakte gehören zu einem 2.800 Jahre alten Pferdeschmuck. Den entscheidenden Hinweis gaben zwei Trensen, die die Archäologen nun mit weiteren Schmuckstücken praktisch unversehrt bargen. Die bereits gefundenen Ringe, Perlen, Anhänger und Zierbleche waren wahrscheinlich mit Riemen und Schnüren an den bronzezeitlichen Halftern befestigt. Das Zaumzeug zeigt Abnutzungsspuren an den beiden Maulstücken, was auf einen häufigen Gebrauch hindeutet.
"Derart prachtvolle komplette Geschirre aus dieser Zeit sind außergewöhnlich. Es gibt nur zwei ähnliche Funde, einen aus der Schweiz und einen von Usedom", erklärt der Grabungsleiter Michael Schirren. "Unsere Trensen gleichen der aus der Schweiz. Ich vermute, sie gelangten von dort durch Handel und Tausch ins über 1000 Kilometer entfernte Norddeutschland."
Der einstige Eigentümer muss sehr wohlhabend gewesen sein, da er seine Pferde – ohnehin ein Luxus, den sich kaum einer leisten konnte – mit wertvollem Schmuck rausputzen konnte. Möglicherweise war das Zaumzeug aber auch kein Privateigentum, sondern wurde Tieren nur für rituelle Prozessionen angelegt.
Wie der Pferdeschmuck in den Boden kam, ist unbekannt. Leider hat intensives Pflügen die einzelnen Fundstücke über den ganzen Acker verteilt, sodass sich die ursprüngliche Situation unmöglich rekonstruieren lässt.
Robin Gerst
Insgesamt förderten die Forscher über 50 Kostbarkeiten zu Tage, deren Bedeutung sie erst seit kurzem kennen: Die Artefakte gehören zu einem 2.800 Jahre alten Pferdeschmuck. Den entscheidenden Hinweis gaben zwei Trensen, die die Archäologen nun mit weiteren Schmuckstücken praktisch unversehrt bargen. Die bereits gefundenen Ringe, Perlen, Anhänger und Zierbleche waren wahrscheinlich mit Riemen und Schnüren an den bronzezeitlichen Halftern befestigt. Das Zaumzeug zeigt Abnutzungsspuren an den beiden Maulstücken, was auf einen häufigen Gebrauch hindeutet.
"Derart prachtvolle komplette Geschirre aus dieser Zeit sind außergewöhnlich. Es gibt nur zwei ähnliche Funde, einen aus der Schweiz und einen von Usedom", erklärt der Grabungsleiter Michael Schirren. "Unsere Trensen gleichen der aus der Schweiz. Ich vermute, sie gelangten von dort durch Handel und Tausch ins über 1000 Kilometer entfernte Norddeutschland."
Der einstige Eigentümer muss sehr wohlhabend gewesen sein, da er seine Pferde – ohnehin ein Luxus, den sich kaum einer leisten konnte – mit wertvollem Schmuck rausputzen konnte. Möglicherweise war das Zaumzeug aber auch kein Privateigentum, sondern wurde Tieren nur für rituelle Prozessionen angelegt.
Wie der Pferdeschmuck in den Boden kam, ist unbekannt. Leider hat intensives Pflügen die einzelnen Fundstücke über den ganzen Acker verteilt, sodass sich die ursprüngliche Situation unmöglich rekonstruieren lässt.
Robin Gerst
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