Klimawandel: Permafrost stabiler als gedacht?
Ein über 700 000 Jahre alter Eiskeil aus dem kanadischen Permafrost lässt Forscher vermuten, dass diese empfindlichen Regionen vielleicht doch stabiler auf Klimaveränderungen reagieren als bisher befürchtet.
Duane Froese von der University of Alberta und seine Kollegen waren bei Dawson City im Nordwesten Kanadas auf den Überrest aus der Eiszeit gestoßen. In dieser Region ist der Permafrost nicht flächendeckend ausgebildet, sondern fehlt beispielsweise an Südhängen ganz. Die Gefrornis des Bodens, sofern vorhanden, reicht nur wenige dutzend Meter in die Tiefe.
Duane Froese von der University of Alberta und seine Kollegen waren bei Dawson City im Nordwesten Kanadas auf den Überrest aus der Eiszeit gestoßen. In dieser Region ist der Permafrost nicht flächendeckend ausgebildet, sondern fehlt beispielsweise an Südhängen ganz. Die Gefrornis des Bodens, sofern vorhanden, reicht nur wenige dutzend Meter in die Tiefe.
Ein Eiskeil, den Froese und seine Mitarbeiter hier in den oberen Metern der Bodenschichten entdeckten, zeigte Spuren einer ausgedehnteren Aschelage, die auf 740 000 Jahre datiert wurde und darin zu den tierischen Funden und der magnetischen Polarität der umgebenden Sedimentschichten passt. Der damit älteste bekannte Eiskeil Nordamerikas überstand somit verschiedene Warmphasen, von denen mindestens zwei wärmer waren und länger andauerten als das momentane Interglazial. Die Permafrostregionen gelten als besonders vom Klimawandel bedroht, da die Temperaturen in den arktischen Breiten stärker steigen als in den südlicheren Gebieten. Sollten die gefrorenen Böden dauerhaft auftauen, würden große Mengen organischen Materials frei, dessen Zersetzung ungeahnte Mengen an Kohlendioxid und Methan in die Atmosphäre entließe. Bislang jedoch wird Permafrost in den Klimamodellen noch nicht adäquat berücksichtigt, mahnen die Forscher. (af)
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