Beobachtungstipp: Perseiden auf den Spuren von Swift-Tuttle
Jedes Jahr um den 12. August herum durchquert die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne die Bahn des kurzperiodischen Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dieser wurde 1862 von den Astronomen Lewis A. Swift und Horace P. Tuttle entdeckt, als er sich der Erde bis auf rund 50 Millionen Kilometer näherte. Für einen kompletten Umlauf um die Sonne benötigt er 133 Jahre und auf seinem stark exzentrischen elliptischen Orbit nähert er sich der Sonne bis auf rund eine Astronomische Einheit. Sein sonnenfernster Punkt befindet sich dagegen in einem Sonnenabstand von rund 51 Astronomischen Einheiten.
Einmal im Jahr kreuzen sich die Umlaufbahnen des Kometen und der Erde. Dabei trifft das Material, das der Komet insbesondere in Sonnennähe verliert und das sich auf der Bahn verteilt, auf die Atmosphäre unseres Heimatplaneten. Die Reibung bei den hohen Eintrittsgeschwindigkeiten erzeugt Hitze und führt dazu, dass die Staubteilchen bereits in großen Höhen von mehr als 60 Kilometern innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde verdampfen. Die als Sternschnuppe wahrgenommene Meteorspur blitzt kurzzeitig auf, wenn Luftteilchen durch das Projektil ionisiert werden und kurz darauf wieder Ladungen einfangen. Mit dieser so genannten Rekombination geht ein Aufleuchten einher, das vom Erdboden aus beobachtet werden kann.
Der Perseiden-Meteorschauer ist ab der zweiten Julihälfte bis in das letzte Augustdrittel zu sehen und erreicht dieses Jahr seinen Höhepunkt in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Der scheinbare Ursprung am Himmel, also die Richtung, aus der die Meteore zu kommen scheinen, wird der Radiant genannt und wandert im Lauf des Monats durch den Nordteil des Sternbilds Perseus und wechselt daraufhin in das Sternbild Giraffe. Der Perseus ist zurzeit ab 22 Uhr abends im Nordosten zu sehen und erreicht in den Morgenstunden seinen zenitnahen höchsten Punkt. Damit lassen sich die Perseiden am besten nach Mitternacht und in den Stunden vor Sonnenaufgang beobachten, wenn der Nachthimmel in die Bewegungsrichtung der Erdbahn zeigt. Für gewöhnlich ist zu Zeiten des Aktivitätsmaximums mit rund 100 Meteoren pro Stunde zu rechnen, doch wegen der aktuellen Mondphase dieses Jahr wird ein erheblicher Teil der leuchtschwachen Erscheinungen überstrahlt werden. Aus diesem Grund könnte sich dieses Jahr mit Abnahme des Mondes ein etwas späteres Datum im Monat eher als Beobachtungszeitpunkt eignen.
Des Weiteren bietet die International Meteor Organization IMO sich mit eingehenden Beobachtungen aktualisierende Aktivitätsgrafiken an, die einen Eindruck von der aktuellen Aktivität vermitteln sollen.
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