Pflanzen im Klimawandel: Schlechter Reis durch warme Nächte
Der Klimawandel lässt auch die Nächte wärmer werden – und das hat Folgen für die Nahrungsmittel der Menschheit. Denn bei hohen nächtlichen Temperaturen wächst in China und Japan Reis von schlechterer Qualität heran. Das berichten Forscher im Fachblatt »Geophysical Research Letters«.
Bereits bekannt ist, dass die Reiserträge auf Grund der globalen Erwärmung zurückgehen. Nun hat ein Team um Xianfeng Liu von der Shaanxi Normal University im chinesischen Xi'an untersucht, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Reisqualität hat. Wichtig für eine gute Qualität ist ein bestimmtes Aussehen der Reiskörner, der Nährwert und, ob die Körner möglichst unbeschadet aus der Schälmühle kommen. Diese Kriterien seien bedeutend für die Nutzung der Kulturpflanze, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ernährt.
Xianfeng Liu und sein Team werteten Langzeitdaten zur Reisqualität aus, die das China National Rice Research Institute und das japanische Landwirtschaftsministerium erhoben haben. Demnach nahm in China die Reisqualität zwischen 1985 und 2020 um 1,45 Prozent pro Jahrzehnt ab. In Japan seien die Trends unterschiedlich ausgeprägt, doch insgesamt sei die Reisqualität zwischen 1996 und 2010 dort ebenfalls gesunken.
Ein Vergleich der Daten mit Klimaaufzeichnungen zeige, dass hohe Nachttemperaturen im Vorfeld der Ernte zu einer minderwertigen Reisqualität führten. Angesichts der derzeitigen Klimaprognosen dürfte die Reisgüte also auch in Zukunft schlechter werden. Wie die Forscher betonen, sei es daher wichtig, hitzetolerante Reissorten zu züchten.
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