News: Phantomschmerzen nach Brustamputation
Jede zehnte Frau leidet nach einer einseitigen Brustamputation an Phantomschmerzen, berichtet Herta Flor vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim auf einem Workshop zu kortikaler Plastizität in Schwetzingen. Ursache für die Störungen sei, dass sich das Gehirn nach der Operation neu organisiert. Dabei dehnten sich im so genannten somatosensorischen Cortex, in dem die einzelnen Körperbereiche repräsentiert sind, die angrenzenden Felder für die Hände aus, stellten Flor und ihre Kollegen mittels Magnetresonanzbildgebung bei gesunden und operierten Frauen fest.
Eine mögliche Therapie könnte darin bestehen, direkt nach der Amputation Medikamente zu geben, welche die für Lernprozesse wichtigen NMDA-Rezeptoren im Gehirn hemmen. Auf diese Weise lässt sich die Umorganisation verhindern und die Phantomschmerzen deutlich lindern. Außerdem konnten die Wissenschaftler in Experimenten mit Armamputierten nachweisen, dass leichte Elektroschocks am Ort der Amputation einen ähnlichen Effekt hat. Offenbar bewirkte die Stimulation der entsprechenden Gehirnregion, dass sie sich wieder ausdehnte und die Grenzen aufrecht erhielt.
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