Marsmond: Phobos unter der Lupe
Der Marsmond Phobos fasziniert seit seiner Entdeckung im Jahr 1877 die Planetenforscher. Nun gelangen der europäischen Raumsonde Mars Express detaillierte Aufnahmen des kleinen Marstrabanten aus nur rund 100 Kilometer Abstand. Sie zeigen im Detail die zerklüftete und staubige Oberfläche von Phobos.
Um mehr über den kleinen Himmelskörper herauszufinden, plant die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die anspruchsvolle Mission Phobos-Grunt. Die Sonde soll im Jahr 2011 starten, zum kleinen Marsmond fliegen und dort landen. Der Höhepunkt der Mission ist die Rückführung von Gesteinsproben von Phobos zur Erde.
Damit Phobos-Grunt sicher ins Ziel findet, erhält die russische Seite Unterstützung von der ESA. Ihre Raumsonde Mars Express umkreist seit Weihnachten 2003 den Roten Planeten und kartiert ihn mit ihrer hochauflösenden Stereokamera HRSC. Immer wieder besteht bei den Marsumläufen der Sonde die Möglichkeit, sich durch geschickte Bahnmanöver dicht an Phobos anzunähern. Zuletzt bot sich diese Möglichkeit im Februar und März 2010.
Am 7. März näherte sich Mars Express dem Phobos bis auf 107 Kilometer an, zuvor war ihr am 3. März eine noch dichtere Passage mit 67 Kilometer Minimalabstand gelungen, wir berichteten. Jedoch eignete sich die Annäherung am 3. März nicht für die Fotografie, da sie auf der Nachtseite des Mondes stattfand. Die am 7. März geschossenen Bilder erreichen eine Auflösung von 4,4 Metern pro Bildpunkt und gehören damit zu den besten Bildern dieses kleinen Himmelskörpers.
Aber nicht nur mit Bildern vom Landeplatz leistet die ESA Unterstützung für Phobos-Grunt. Es ist geplant, dass die Sonde mit Hilfe der ESA-Bodenstationen kontrolliert wird, ihre Daten empfangen werden und ihre Bahn zu Phobos genau vermessen wird. Dazu schlossen die ESA und die russische Weltraumbehörde einen formellen Vertrag ab.
Noch bis Ende März wird Mars Express in die Nähe von Phobos gelangen, wobei die Minimalabstände stetig zunehmen. Danach ist Phobos so weit von der Sonde entfernt, dass sich keine Beobachtungen mehr lohnen und sich die Bordinstrumente wieder der Marsoberfläche widmen werden.
Tilmann Althaus
Phobos gehört zu den wenigen Planetenmonden im Sonnensystem, die ihren Mutterplaneten schneller umkreisen, als dieser rotiert. Seine enge Umlaufbahn um den Planeten gibt den Forscher Rätsel auf. Es ist nicht klar, ob der Mond ein eingefangener Asteroid ist, oder ein Überrest desjenigen Materials, aus dem sich der Mars einst bildete.
Um mehr über den kleinen Himmelskörper herauszufinden, plant die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die anspruchsvolle Mission Phobos-Grunt. Die Sonde soll im Jahr 2011 starten, zum kleinen Marsmond fliegen und dort landen. Der Höhepunkt der Mission ist die Rückführung von Gesteinsproben von Phobos zur Erde.
Damit Phobos-Grunt sicher ins Ziel findet, erhält die russische Seite Unterstützung von der ESA. Ihre Raumsonde Mars Express umkreist seit Weihnachten 2003 den Roten Planeten und kartiert ihn mit ihrer hochauflösenden Stereokamera HRSC. Immer wieder besteht bei den Marsumläufen der Sonde die Möglichkeit, sich durch geschickte Bahnmanöver dicht an Phobos anzunähern. Zuletzt bot sich diese Möglichkeit im Februar und März 2010.
Am 7. März näherte sich Mars Express dem Phobos bis auf 107 Kilometer an, zuvor war ihr am 3. März eine noch dichtere Passage mit 67 Kilometer Minimalabstand gelungen, wir berichteten. Jedoch eignete sich die Annäherung am 3. März nicht für die Fotografie, da sie auf der Nachtseite des Mondes stattfand. Die am 7. März geschossenen Bilder erreichen eine Auflösung von 4,4 Metern pro Bildpunkt und gehören damit zu den besten Bildern dieses kleinen Himmelskörpers.
Insbesondere nahm Mars Express jene Regionen auf Phobos ins Visier, die als mögliche Landeplätze für Phobos-Grunt in Frage kommen. Sie liegen in einem Streifen von zehn Grad Breite am Äquator zwischen 230 bis 235 Grad östlicher Länge. Die Bilder zeigen, dass das vorgesehene Gebiet recht glatt ist und sich für eine Landung wohl eignet.
Aber nicht nur mit Bildern vom Landeplatz leistet die ESA Unterstützung für Phobos-Grunt. Es ist geplant, dass die Sonde mit Hilfe der ESA-Bodenstationen kontrolliert wird, ihre Daten empfangen werden und ihre Bahn zu Phobos genau vermessen wird. Dazu schlossen die ESA und die russische Weltraumbehörde einen formellen Vertrag ab.
Noch bis Ende März wird Mars Express in die Nähe von Phobos gelangen, wobei die Minimalabstände stetig zunehmen. Danach ist Phobos so weit von der Sonde entfernt, dass sich keine Beobachtungen mehr lohnen und sich die Bordinstrumente wieder der Marsoberfläche widmen werden.
Tilmann Althaus
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