News: Physik-Nobelpreis geht auch an einen Deutschen
Bei einem Bose-Einstein-Kondensat (BEC) handelt es sich um einen Zustand der Materie, den der indische Wissenschaftler Satyendra Nath Bose und Albert Einstein bereits in den zwanziger Jahren vorhergesagt haben. Demnach sollten alle Atome eines speziellen Gases bei sehr niedrigen Temperaturen plötzlich gemeinsam den niedrigst möglichen Energiezustand – den Grundzustand – einnehmen und sich so quasi wie ein Teilchen verhalten.
Aber erst 70 Jahre später, im Jahr 1995, gelang es den diesjährigen Nobelpreisträgern, diesen extremen Materiezustand herzustellen. Cornell und Wieman erzeugten ein reines Kondensat aus etwa 2000 Rubidiumatomen bei einer Temperatur von 20 Nanokelvin. Unabhängig davon führte Ketterle entsprechende Experimente mit Natriumatomen durch. Seine Kondensate enthielten mehr Atome und ermöglichten deswegen eine genauere Untersuchung des Phänomens.
Zur Zeit sind Bose-Einstein-Kondensate ausschließlich Gegenstand der Grundlagenforschung. Anwendungen gibt es noch nicht, doch spekulieren Physiker, inwieweit sich mit ihnen neuartige Präzisionsmessungen in der Nanotechnologie, sehr genaue Atomuhren oder gar Quantencomputer verwirklichen lassen.
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