News: Physiker auf der Suche nach dem Geschmack
Der synthetische Geschmackssensor besteht aus verschiedenen Elektroden unterschiedlicher Metalle, wie Gold, Palladium und Ruthenium. Leitet man durch diese Elektroden Stromimpulse zu einer Gegenelektrode, so resultieren aus verschiedenen Elektrodenpaaren unterschiedliche elektrische Signale. Je nach Beschaffenheit der Probe ergeben sich Muster charakteristischer Signale. Verändern sich die Muster, bedeutet das für die Forscher, dass sich auch die Qualität einer untersuchten Probe geändert hat.
In einem Probeversuch kontrollierten Kunstzungen die Funktion von acht parallel arbeitenden Filtern einer Wasserwiederaufbereitungsanlage: "Bei einigen Filtern meldeten unsere Geschmackssensoren Signalmuster, die jenen von Trinkwasser glichen und damit die Funktion dieser Reinigungsfilter belegten", berichtet der Chemiker. Bei anderen Sandfiltern wiesen die Kunstzungen zuverlässig eine unzureichende Reinigungsfunktion nach – sie "schmeckten" die abweichenden Elektromuster von unaufbereitetem Rohwasser.
Professor Lundström arbeitet bereits an weiteren praktischen Anwendungen seiner "Zunge": So spürt der Sensor Bakterien in den Lösungen von Papierfabriken auf, prüft die Wirksamkeit und Effizienz von Reinigungsmitteln in Spülmaschinen und kostet von Abgasen, um die optimale Verbrennung im Motor zu gewährleisten.
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