Der Physiker Jan Hendrik Schön wurde am Dienstag von den Bell Labs in New Jersey entlassen, nachdem ein unabhängiges Komitee unter der Leitung von Malcolm Beasley von der Stanford University zu dem Schluss gekommen war, dass er in den letzten zwei Jahren Ergebnisse seiner Arbeit auf dem Gebiet der organischen Elektronik, Supraleitfähigkeit und Nanotechnologie gefälscht hat.

Der Verdacht der Manipulation kam auf, als außenstehenden Forschern auffiel, dass Abbildungen aus verschiedenen in Nature, Science und Applied Physics Letters veröffentlichten Arbeiten teilweise identisch waren. Hinzu kommt, dass Schön seine Aufzeichnungen gelöscht und damit eine Überprüfung seiner wissenschaftlichen Ergebnisse unmöglich gemacht hat.

Das Komitee konnte allerdings kein Fehlverhalten bei Schöns Co-Autoren feststellen. Aber ihr Bericht wirft Fragen über die Rolle von Bertram Batlogg – dem Leiter der Forschungsgruppe – in diesem Wissenschafts-Skandal auf. Die Ermittler werfen ihm vor, die Beweise für Schöns erstaunlich große Anzahl an wissenschaftlichen Erkentnissen nicht gründlich genug geprüft zu haben.