Verhütung: Pille beeinflusst sexuelle Zufriedenheit
Wie attraktiv eine Frau einen Mann einschätzt, ist unter anderem eine Frage der Hormone. Orale Verhütungsmittel wie die Pille greifen in den Hormonhaushalt der Frau ein und beeinflussen möglicherweise nicht nur ihre Partnerwahl, sondern auch ihre Zufriedenheit im Bett. Eine Studie der britischen University of Stirling legt nahe, dass es für ein erfülltes Sexleben weniger wichtig ist, ob eine Frau aktuell hormonell verhütet, sondern vielmehr, ob sie die gleiche Methode schon eingesetzt hat, als sie ihren Partner kennenlernte.
Demnach empfinden Frauen mehr Lust, wenn sie noch immer auf die gleiche Weise verhüten wie zu Beginn ihrer Beziehung – also entweder von Anfang an die Pille genommen haben oder konsequent darauf verzichten. Wer wechselt, hat potenziell weniger Spaß im Bett, wie die Forscher um Craig Roberts aus den Aussagen von 365 Paaren schlossen. Das gilt allerdings nur für den weiblichen Part: Die Zufriedenheit der Männer hing nicht von der Verhütungsmethode ihrer Partnerin ab. Auch auf das generelle Beziehungsglück des Paares hatte die Pille keinen Einfluss.
Nur Tendenzen
Einige der Ergebnisse stehen jedoch statistisch auf wackligen Beinen. Unklar bleibt beispielsweise, ob eine Frau, die zu Beginn der Beziehung noch nicht die Pille genommen hat, tatsächlich nur durch die Verhütung sexuell unzufriedener geworden ist.
Die Forscher vermuten, dass Frauen, deren Hormonspiegel sich verändert – sei es, weil sie die Pille absetzen oder neu einnehmen –, ihren Partner in der Folge weniger sexuell anziehend finden. Eine andere Erklärung wäre, dass die Hormonschwankungen die Lust der Frau unabhängig von ihrem Partner beeinflussen. Außerdem lässt die Studie keine Rückschlüsse darauf zu, was Ursache und was Wirkung ist: Es wäre also möglich, dass Frauen nicht sexuell unzufriedener wurden, weil sie die Pille abgesetzt haben, sondern vielmehr die Einnahme beendet haben, da im Ehebett nichts mehr lief.
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