Umweltchemie: Pilze entgiften abgereichertes Uran
Pilze könnten dabei helfen, die giftigen Rückstände von abgereichertem Uran in ungefährlicheren Substanzen zu binden und so die Umweltgefahr von Munitionsresten zu reduzieren. Das Schwermetall wurde unter anderem im Irak und auf dem Balkan für panzerbrechende Geschosse eingesetzt.
Geoffrey Gadd von der schottischen University of Dundee und seine Kollegen beobachteten in Versuchsanlagen, wie verschiedene freilebende und an Mykorrhizae beteiligte Pilzarten Proben aus abgereichertem Uran besiedelten. Die sich bildenden Biofilme sorgten zum einen für ständige Feuchtigkeit, was die Korrosion der Metalloberfläche und die Bildung von mobilen Uranylionen (8UO2)2+) förderte. Diese werden ihrerseits leicht von lebenden Organismen aufgenommen und in Form von Phosphatverbindungen angereichert.
Zum anderen gaben die Pilze selbst organische Säuren ab – insbesondere Oxalsäure –, die ihrerseits mit diesen Ionen Komplexverbindungen eingehen. Diese Chelate werden ebenfalls mit Hilfe von Phosphat in Mineralform eingelagert: Einzelne Hyphen der Pilze zeigten ausgedehnte Verkrustungen. Insgesamt reicherten die Pilze so 300 bis 400 Milligramm Uran pro Gramm Trockenmasse in ihren Zellen an.
Abgereichertes Uran ist zwar weniger radioaktiv als natürliche Vorkommen, jedoch genauso giftig. Stäube und Aerosole der Munition, aber insbesondere auch die löslichen Uranylsalze können die Gesundheit schädigen. Das Ausmaß der Gefährdung ist jedoch höchst umstritten. Die Weltgesundheitsorganisation beurteilte im Jahr 2003 die Gefahr für Menschen als relativ gering und regional beschränkt. Eine Umweltüberwachung von Trinkwasser und Lebensmitteln könne jedoch in besonders betroffenen Gebieten angebracht sein. (af)
Geoffrey Gadd von der schottischen University of Dundee und seine Kollegen beobachteten in Versuchsanlagen, wie verschiedene freilebende und an Mykorrhizae beteiligte Pilzarten Proben aus abgereichertem Uran besiedelten. Die sich bildenden Biofilme sorgten zum einen für ständige Feuchtigkeit, was die Korrosion der Metalloberfläche und die Bildung von mobilen Uranylionen (8UO2)2+) förderte. Diese werden ihrerseits leicht von lebenden Organismen aufgenommen und in Form von Phosphatverbindungen angereichert.
Zum anderen gaben die Pilze selbst organische Säuren ab – insbesondere Oxalsäure –, die ihrerseits mit diesen Ionen Komplexverbindungen eingehen. Diese Chelate werden ebenfalls mit Hilfe von Phosphat in Mineralform eingelagert: Einzelne Hyphen der Pilze zeigten ausgedehnte Verkrustungen. Insgesamt reicherten die Pilze so 300 bis 400 Milligramm Uran pro Gramm Trockenmasse in ihren Zellen an.
Abgereichertes Uran ist zwar weniger radioaktiv als natürliche Vorkommen, jedoch genauso giftig. Stäube und Aerosole der Munition, aber insbesondere auch die löslichen Uranylsalze können die Gesundheit schädigen. Das Ausmaß der Gefährdung ist jedoch höchst umstritten. Die Weltgesundheitsorganisation beurteilte im Jahr 2003 die Gefahr für Menschen als relativ gering und regional beschränkt. Eine Umweltüberwachung von Trinkwasser und Lebensmitteln könne jedoch in besonders betroffenen Gebieten angebracht sein. (af)
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