Ichthyologie: Piranhas: Nur in der Gruppe fühlen sie sich stark
Entgegen der landläufigen negativen Meinung über Piranhas, die vielen Menschen als unersättliche und blutrünstige Schrecknisse südamerikanischer Flüsse vorkommen, sind die Fische – zumindest wenn sie alleine unterwegs sind – weit weniger mutig und offensiv als bislang vermutet.
Zu diesem etwas überraschenden Ergebnis gelangte eine Verhaltensstudie von Helder Queiroz vom Mamirauá-Institut für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Tefé und Anne Magurran von der Universität in St. Andrews. Die Ichthyologen nahmen dazu verschiedene in Aquarien gehaltene Rote Piranhas (Pygocentrus nattereri) in Augenschein, unterzogen sie verschiedenen Experimenten und beobachteten anschließend die Reaktion der Fische darauf.
Wurden die Tiere etwa einzeln oder paarweise von der restlichen Gruppe separiert, so erhöhte sich augenblicklich die Fluchtbereitschaft und die Atemfrequenz der isolierten Individuen – durch stark verstärkte Bewegungen der Kiemendeckel ersichtlich, ein deutliches Anzeichen für Stress. Je mehr Artgenossen sich jedoch dazu gesellten, desto ruhiger wurde die Atmung. Diese Reaktion trat noch wesentlich ausgeprägter bei einem simulierten Angriff eines Fischjägers wie des Kormorans auf. Hier zeigten sowohl die Schwarmfische als auch die einzeln gehaltenen Exemplare nach der Attacke eine schnellere Atmung. Während aber die separierten Fische exzessiv schnell atmeten und sich auch in der Folge nur langsam beruhigten, kehrten die Schwarmtiere relativ rasch wieder zu einer ausgeglichenen Art der Sauerstoffaufnahme zurück.
Die Wissenschaftler sind nun der Meinung, dass die Gruppenbildung der Piranhas weniger mit Jagdstrategien als mit erhöhten Sicherheitsbedürfnissen in Zusammenhang steht – ein Verhalten, das von vielen Vögeln oder Fischen gezeigt wird. Neuere Studien zeigen denn auch, dass es keine Hinweise auf gruppendynamische Jagdstrategien bei Piranhas gibt. Der Schwarm bedeutet für die Fische dagegen ein reduziertes Risiko, selbst gefressen zu werden, da ein Mehr an Mitgliedern ein Plus an Aufmerksamkeit nach sich zieht.
Zudem kann sich ein Beutegreifer kaum auf ein einzelnes Opfer konzentrieren, wenn dieses in einem aktiven Schwarm unterwegs ist. Und Feinde haben auch die gefürchteten Raubfische zuhauf: Flussdelfine, Kaimane, Wasservögel und nicht zuletzt die Menschen, denn Piranhafleisch gilt als grätenreich, aber durchaus schmackhaft.
Zu diesem etwas überraschenden Ergebnis gelangte eine Verhaltensstudie von Helder Queiroz vom Mamirauá-Institut für nachhaltige Entwicklung im brasilianischen Tefé und Anne Magurran von der Universität in St. Andrews. Die Ichthyologen nahmen dazu verschiedene in Aquarien gehaltene Rote Piranhas (Pygocentrus nattereri) in Augenschein, unterzogen sie verschiedenen Experimenten und beobachteten anschließend die Reaktion der Fische darauf.
Wurden die Tiere etwa einzeln oder paarweise von der restlichen Gruppe separiert, so erhöhte sich augenblicklich die Fluchtbereitschaft und die Atemfrequenz der isolierten Individuen – durch stark verstärkte Bewegungen der Kiemendeckel ersichtlich, ein deutliches Anzeichen für Stress. Je mehr Artgenossen sich jedoch dazu gesellten, desto ruhiger wurde die Atmung. Diese Reaktion trat noch wesentlich ausgeprägter bei einem simulierten Angriff eines Fischjägers wie des Kormorans auf. Hier zeigten sowohl die Schwarmfische als auch die einzeln gehaltenen Exemplare nach der Attacke eine schnellere Atmung. Während aber die separierten Fische exzessiv schnell atmeten und sich auch in der Folge nur langsam beruhigten, kehrten die Schwarmtiere relativ rasch wieder zu einer ausgeglichenen Art der Sauerstoffaufnahme zurück.
Die Wissenschaftler sind nun der Meinung, dass die Gruppenbildung der Piranhas weniger mit Jagdstrategien als mit erhöhten Sicherheitsbedürfnissen in Zusammenhang steht – ein Verhalten, das von vielen Vögeln oder Fischen gezeigt wird. Neuere Studien zeigen denn auch, dass es keine Hinweise auf gruppendynamische Jagdstrategien bei Piranhas gibt. Der Schwarm bedeutet für die Fische dagegen ein reduziertes Risiko, selbst gefressen zu werden, da ein Mehr an Mitgliedern ein Plus an Aufmerksamkeit nach sich zieht.
Zudem kann sich ein Beutegreifer kaum auf ein einzelnes Opfer konzentrieren, wenn dieses in einem aktiven Schwarm unterwegs ist. Und Feinde haben auch die gefürchteten Raubfische zuhauf: Flussdelfine, Kaimane, Wasservögel und nicht zuletzt die Menschen, denn Piranhafleisch gilt als grätenreich, aber durchaus schmackhaft.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.