Exoplaneten: Planet in einem Dreifach-Sternsystem entdeckt
Fast schon Routine geworden sind Meldungen von neuentdeckten Planeten um ferne Sterne, kennt man doch derzeit mehr als 560 Exoplaneten. Aber immer wieder werden Himmelskörper aufgespürt, die aufhorchen lassen. Diesmal ist es ein jupiterähnlicher Planet, der einen Stern in einem Dreifach-Sternsystem umrundet. Er besitzt eine Mindestmasse von 1,5 Jupitermassen und bewegt sich auf einer mäßig elliptischen Bahn mit einer Exzentrizität von e = 0,22. Für einen Umlauf benötigt er 4,2 Jahre. Derzeit sind bei elf Dopppelsternsystemen und acht Dreifach-Sternsystemen Exoplaneten bekannt, weitaus der größte Teil der Exoplaneten befindet sich im Umlauf um Einzelsterne.
Der Exoplanet wurde mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden. Diese macht sich den Umstand zu Nutze, das Stern und Planet ihren gemeinsamen Schwerpunkt umrunden. Dadurch bewegt sich der Stern periodisch ein wenig auf uns zu und entfernt sich wieder. Durch den Dopplereffekt verschieben sich in seinem Spektrum dadurch die Spektrallinien mal ins Blaue, wenn sich der Stern auf uns zu bewegt und ins Rote, wenn er sich von uns entfernt. Mittels eines Präzisionsspektrografen lassen sich diese äußerst geringen Verschiebungen registrieren.
Der Planet wurde durch eine zehn Jahre lange systematische Beobachtung des Sternsystems HD 132563 im Sternbild Bärenhüter entdeckt. Sie war Teil einer Suche nach Exoplaneten bei 100 Doppelsternen, die sich in weitem Abstand zueinander umrunden. Die Untersuchungen führte ein italienisches Forscherteam unter der Leitung von Silvano Desidera am Astronomischen Observatorium in Padua durch. Sie setzten dafür das 3,6-Meter-Instrument "Telescopio Nazionale Galileo" ein, das sich auf der Kanareninsel La Palma befindet.
Schon seit langem ist bekannt, dass es sich bei HD 132563 um ein Doppelsternsystem handelt, das aus zwei sonnenähnlichen Sternen besteht. Nun konnten die Forscher nachweisen, dass die Komponente HD 132563A in Wirklichkeit ein spektroskopischer Doppelstern ist. Er lässt sich im Fernrohr nicht in seine beiden Komponenten auflösen, seine Natur zeigt sich nur im Spektrum. Der Doppelstern wird wiederum vom Stern HD 132563B in einem Abstand von 400 AE umrundet, der dafür zwischen 25 und 30 Jahre benötigt (1 AE = 1 Astronomische Einheit = mittlerer Abstand der Erde zur Sonne und entspricht 149,6 Millionen Kilometer). Ein derartiger Dreifachstern wird auch als ein hierarchisches System bezeichnet, da sich hier zwei Sterne in engem Abstand zueinander umrunden und diese wiederum von einem weiteren Stern in großem Abstand begleitet werden.
Der neuentdeckte Exoplanet umrundet sein Zentralgestirn HD 132563B. Das ist die weit vom engen Doppelstern HD 132563A entfernte Komponente des Dreifachsystems. HD 132563B besitzt eine Masse von 1,01 Sonnenmassen und ist im Vergleich zu unserer Sonne etwas ärmer an schweren Elementen. Sein Spektrum weist auf ein Alter von etwa fünf Milliarden Jahren hin, damit wäre er ein wenig älter als unser Sonnensystem mit 4,56 Milliarden Jahren. Der Doppelstern HD 132563A unterteilt sich in die Komponenten HD 132563Aa und Bb. Die Komponente Aa ist ebenfalls sonnenähnlich mit einer Masse von 1,08 Sonnenmassen. Die masseärmere Komponente Bb weist nur 0,5 bis 0,6 Sonnenmassen auf, es dürfte sich um einen roten Zwergstern des Spektraltyps M handeln.
Tilmann Althaus
Der Exoplanet wurde mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden. Diese macht sich den Umstand zu Nutze, das Stern und Planet ihren gemeinsamen Schwerpunkt umrunden. Dadurch bewegt sich der Stern periodisch ein wenig auf uns zu und entfernt sich wieder. Durch den Dopplereffekt verschieben sich in seinem Spektrum dadurch die Spektrallinien mal ins Blaue, wenn sich der Stern auf uns zu bewegt und ins Rote, wenn er sich von uns entfernt. Mittels eines Präzisionsspektrografen lassen sich diese äußerst geringen Verschiebungen registrieren.
Der Planet wurde durch eine zehn Jahre lange systematische Beobachtung des Sternsystems HD 132563 im Sternbild Bärenhüter entdeckt. Sie war Teil einer Suche nach Exoplaneten bei 100 Doppelsternen, die sich in weitem Abstand zueinander umrunden. Die Untersuchungen führte ein italienisches Forscherteam unter der Leitung von Silvano Desidera am Astronomischen Observatorium in Padua durch. Sie setzten dafür das 3,6-Meter-Instrument "Telescopio Nazionale Galileo" ein, das sich auf der Kanareninsel La Palma befindet.
Schon seit langem ist bekannt, dass es sich bei HD 132563 um ein Doppelsternsystem handelt, das aus zwei sonnenähnlichen Sternen besteht. Nun konnten die Forscher nachweisen, dass die Komponente HD 132563A in Wirklichkeit ein spektroskopischer Doppelstern ist. Er lässt sich im Fernrohr nicht in seine beiden Komponenten auflösen, seine Natur zeigt sich nur im Spektrum. Der Doppelstern wird wiederum vom Stern HD 132563B in einem Abstand von 400 AE umrundet, der dafür zwischen 25 und 30 Jahre benötigt (1 AE = 1 Astronomische Einheit = mittlerer Abstand der Erde zur Sonne und entspricht 149,6 Millionen Kilometer). Ein derartiger Dreifachstern wird auch als ein hierarchisches System bezeichnet, da sich hier zwei Sterne in engem Abstand zueinander umrunden und diese wiederum von einem weiteren Stern in großem Abstand begleitet werden.
Der neuentdeckte Exoplanet umrundet sein Zentralgestirn HD 132563B. Das ist die weit vom engen Doppelstern HD 132563A entfernte Komponente des Dreifachsystems. HD 132563B besitzt eine Masse von 1,01 Sonnenmassen und ist im Vergleich zu unserer Sonne etwas ärmer an schweren Elementen. Sein Spektrum weist auf ein Alter von etwa fünf Milliarden Jahren hin, damit wäre er ein wenig älter als unser Sonnensystem mit 4,56 Milliarden Jahren. Der Doppelstern HD 132563A unterteilt sich in die Komponenten HD 132563Aa und Bb. Die Komponente Aa ist ebenfalls sonnenähnlich mit einer Masse von 1,08 Sonnenmassen. Die masseärmere Komponente Bb weist nur 0,5 bis 0,6 Sonnenmassen auf, es dürfte sich um einen roten Zwergstern des Spektraltyps M handeln.
Tilmann Althaus
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