Riesen-Sonnensystem: Planetare Fernbeziehung
Seit Jahren finden Astronomenteams immer wieder frei schwebende Planeten – Welten ohne Zentralgestirn, die in der Weite des Alls langsam auskühlen. Doch äußere Erscheinungen können täuschen: Eines dieser Objekte ist, wie jetzt eine Arbeitsgruppe um Niall Deacon von der University of Hertfordshire feststellte, nicht ganz so einsam, wie es scheint. 2MASS J2126 und sein Mutterstern TYC 9486-927-1 sind beide 104 Lichtjahre von der Sonne entfernt und bewegen sich präzise in die gleiche Richtung – sie müssen zusammengehören. Die immense Entfernung zwischen ihnen – 7000 Astronomische Einheiten oder etwa 1012 Kilometer – verhinderte, dass sie in den acht Jahren seit ihrer Entdeckung als gemeinsames System erkannt wurden.
Die Masse eines solchen Objekts zu bestimmen, ist nicht einfach. Doch dank des Zentralsterns ist das jetzt möglich, auch ohne die Umlaufperiode zu kennen. Anhand der spektroskopischen Merkmale des Sterns kann sein Alter nämlich auf 10 bis 45 Millionen Jahre eingegrenzt werden. Der Planet muss das gleiche Alter haben. Daraus und aus seiner Leuchtkraft im Infraroten berechneten Deacon und sein Team, dass das Objekt etwa 12 bis 15 Jupitermassen hat. Ein solcher Planet würde seinen Stern etwa alle 900 000 Erdjahre umrunden. Wie ein solches System entsteht und warum es stabil bleibt, ist bislang ziemlich rätselhaft.
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