News: Planeten ohne Ende
Dunkle und kleine Himmelskörper wie die Erde erwehren sich notorisch jeder Beobachtung. Außerhalb unseres Sonnensystems sind bisher nicht einmal 60 Planeten nachgewiesen - allesamt aufgrund indirekter, astrometrischer Beobachtungen. Denn während die Planeten auf ihren Umlaufbahnen kreisen, beeinflussen sie auch ihren Heimatstern. Aus derlei periodischen Veränderungen kann man auf die Existenz eines Planeten schließen. Allerdings gelang dies bisher in aller Regel nur bei sehr großen, Jupiter-ähnlichen Planeten, die darüber hinaus auf sehr engen Bahnen um den Stern ziehen. Erdähnliche Planeten, die zudem in einer für irdische Lebensformen optimalen Entfernung zu dem Gestirn kreisen, sind auf diese Weise nicht auszumachen.
Dennoch vermutet Norman Murray vom Canadian Institute for Theoretical Astrophysics, dass es allein in unserer Milchstraße bis zu 50 Milliarden Planeten gibt. Statistisch gesehen kreist demnach um jeden zweiten Stern ein Planet. Murrays Optimismus begründet sich auf eine einfache Überlegung. Im Laufe der Entstehung von Sternensystemen ballen sich die Brocken unterschiedlichster Größe langsam zusammen und bilden auf diese Weise die Planeten. Ein anderer Teil gerät indes in das Schwerefeld des Sternes und wird von ihm verschluckt. Da diese Gesteine eisenreich sind, lässt sich mithilfe der Spektralanalyse nachweisen, ob und wie viel Materie auf diese Weise in den Stern stürzte. So verschwand in unserer Sonne beispielsweise das Äquivalent von 2,5 erdähnlichen Planeten. Der massive Eisen-Nickel-Kern macht immerhin ein Drittel der Erdmasse aus.
Murray wertete die Spektren von mehr als 470 Sternen aus. Der weiteste liegt in einer Entfernung von 325 Lichtjahren. Fast alle befinden sich in einem ähnlichen Alter wie unsere Sonne und fast alle Sterne wiesen in ihren Photosphären eine erhöhte Eisenkonzentration auf. Etwa die Hälfte hat gar mehr als eine Erdmasse verschluckt.
Wenngleich Murrays Daten nichts über Größe und Position der Planeten aussagen, vermutet Murray unter ihnen auch zahllose erdähnliche Körper. Dabei beruft er sich auf numerische Modellierungen, denen zufolge es ab einer bestimmten Masse im All umhertreibenden Materials naturgemäß auch zur Bildung von Planeten irdischer Größe kommt. Auch rein statistisch gesehen dürften die Chancen bei 50 Milliarden Möglichkeiten gar nicht schlecht stehen.
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