Beobachtungstipps: Planetenparade am frühen Morgenhimmel
Merkur erreicht am 24. März seine größte westliche Elongation: 27,8 Grad trennen ihn dann von der Sonne; es ist der größte Winkelabstand in diesem Jahr. Dennoch ergibt sich keine Morgensichtbarkeit: Der Planet verblasst in der Morgendämmerung, bevor er eine ausreichende Horizonthöhe erreicht, weil derzeit die Ekliptik am Morgenhimmel flach steht.
Venus leuchtet unübersehbar hell am Abendhimmel. Ihre scheinbare Helligkeit erreicht zum Monatsende –4,5 mag. Man kann sie damit bei sehr klarer Luft schon am Taghimmel erkennen. Am 24. März steht Venus in größter östlicher Elongation mit einem maximalen Winkelabstand zur Sonne von 46,1 Grad: Sie ist nach Sonnenuntergang über vier Stunden lang zu sehen. Drei Tage später, am 27. März, erreicht Venus die Dichotomie: Das an diesem Tag 24 Bogensekunden große Planetenscheibchen ist genau halb beleuchtet. Bei ihrem Lauf durch das Sternbild Widder passiert Venus zwischen dem 7. und 9. März den 5,9 mag hellen Uranus nördlich. Am Abend des 8. März trennen die beiden 2,2 Grad. Am 28. März steht die zunehmende Mondsichel etwa 7 Grad südlich der Venus (siehe Grafiken unten).
Mars wandert ostwärts durch das Sternbild Schütze. Wir finden ihn am Morgenhimmel tief im Südosten. Seine Aufgangszeiten verfrühen sich von 4:24 Uhr am 1. März auf 3:40 Uhr (4:40 MESZ) am Monatsletzten. Zur Mitte und zum Ende des Monats März kommt es zu attraktiven Konstellationen zwischen Mars, Jupiter, Saturn und Mond (siehe Grafik unten). So haben Sie viele Gelegenheiten, um ein stimmungsvolles Astrofoto aufzunehmen. Für Fernrohrbeobachter lohnt sich der Blick zum Roten Planeten noch nicht: Nur 6,4 Bogensekunden »groß« präsentiert sich das Marsscheibchen zum Monatsende am Himmel.
Jupiter bewegt sich ostwärts durch das Sternbild Schütze. Er leuchtet rund –2,0 mag hell. Am Monatsersten geht der größte Planet des Sonnensystems um 4:58 Uhr auf; am 31. März hingegen schon um 3:16 Uhr (4:16 MESZ). Zum Ende der bürgerlichen Dämmerung – wenn die Sonne also sechs Grad unter dem Horizont steht – erreicht der Planet rund zwölf Grad Höhe. Das ist noch recht wenig für eine Beobachtung mit dem Teleskop. Ruhige Luft vorausgesetzt können Frühaufsteher auf der zum Monatsende knapp 37 Bogensekunden (gemessen am Äquator) großen Jupiterscheibe Wolkenstreifen und andere atmosphärische Phänomene wie den Großen Roten Fleck beobachten. In der zweiten Monatshälfte kommt es zu sehenswerten Begegnungen von Jupiter mit Mars und dem abnehmenden Mond – fernab steht der Ringplanet im Osten.
Saturn finden wir zu Monatsbeginn gut sieben Grad östlich von Jupiter ebenfalls im Sternbild Schütze; später im Monat im angrenzenden Steinbock. Er geht am 1. März um 5:25 Uhr auf und ist danach bis zum Beginn der Morgendämmerung sehr tief über dem Südosthorizont zu sehen. Bis zum Monatsende verfrühen sich seine Aufgänge um fast zwei Stunden auf 3:35 Uhr (4:35 MESZ). Saturn ist etwa 0,6 mag hell. Am Morgen des 19. März steht der abnehmende Mond etwa vier Grad südöstlich von Saturn, und am 31. März passiert Mars den Ringplaneten ein knappes Grad südlich.
Uranus befindet sich im Sternbild Widder, etwa elf Grad südlich des Sterns Alpha Arietis (α Ari, Hamal). Er ist Planet des Abendhimmels. Seine Untergänge verfrühen sich im Lauf des Monats von 22:50 Uhr am 1. März auf 21:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ) am 31. März. Mit seiner scheinbaren Helligkeit von 5,9 mag ist er unter idealen Bedingungen (dunkler Himmel, keine Mondlicht) mit bloßem Auge zu sehen. Zwischen dem 7. und 9. März begegnet die helle Venus dem Uranus an der Himmelssphäre und hilft beim Aufsuchen. Im Teleskop erscheint Uranus bei höheren Vergrößerungen (etwa 300-fach und mehr) als 3,4 Bogensekunden großes, blassgrünes Scheibchen.
Neptun steht am 8. März in Konjunktion. Er befindet sich aus Sicht der Erde hinter der Sonne und ist damit nicht zu beobachten.
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