Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Planetenparade am Morgenhimmel
In der Morgendämmerung bewegen sich Jupiter und Venus am Himmel aufeinander zu. Sie werden sich am 13. November am Morgenhimmel begegnen. Diese Annäherung wird allerdings sehr schwer zu beobachten sein, denn die beiden stehen der Sonne ziemlich nahe. Die besten Chancen ergeben sich kurz vor Sonnenaufgang. Dann liefern sie einen spektakulären Anblick, denn nach Sonne und Mond sind diese beiden Planeten die hellsten Objekte am Himmel. Sie bilden zusammen mit Mond und Mars eine "Planeten-Parade". Durch die geringe Entfernung von nur gut 17 Bogenminuten wird es gerade noch so möglich sein, Venus und Jupiter als getrennte Objekte zu erkennen. Der Anblick lässt sich mit Mizar und Alcor vergleichen, dem "Augenprüfer" im Sternbild Großer Bär.
Der Komet C/2017 O1 ASASSN steht hoch am Himmel. Er befindet sich gerade zwischen den Sternbildern Giraffe und Kleiner Bär (Kleiner Wagen) und bewegt sich die nächsten Wochen auf den Polarstern zu. ASASSN hat eine Helligkeit von rund 9 mag und ist damit schon in der Reichweite kleiner Teleskope. Auf Fotografien zeigt er einen gut erkennbaren Staubschweif. Im Teleskop dürfte visuell nicht viel mehr als ein eiförmiges graues Wölkchen mit hellem Kern zu sehen sein.
Uranus durchlief in den letzten Tagen seine Opposition zur Sonne und erreichte dabei seinen geringsten Abstand zur Erde. Er befindet sich immer noch im Sternbild Fische und lässt sich im Südwesten bis in die frühen Morgenstunden beobachten. Zudem gibt es auch noch drei Asteroiden zu sehen. Allen voran der Zwergplanet (1) Ceres, der mit einem Durchmesser von rund 950 Kilometern das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter ist. Derzeit wird Ceres von der Raumsonde Dawn umkreist. Der Asteroid (4) Vesta hat eine Helligkeit von etwas unter 8 mag und ist in der zweiten Nachthälfte im Sternbild Krebs zu sehen.
Der nächste gut sichtbare Asteroid ist (2) Pallas im südlichen Sternbild Chemischer Ofen (lateinisch: Fornax). Allerdings erreicht er gegen Mitternacht leider nur eine Höhe von etwa zwölf Grad über dem Horizont, er leuchtet aber genauso hell wie Ceres.
Anfang November stört noch der helle Mond den uneingeschränkten Blick ins Universum. Daher wenden wir uns in diesen Nächten etwas leuchtkräftigeren Objekten am Nachthimmel zu. Da die Wintersternbilder gerade im Kommen sind, bieten sich die vielen offenen Sternhaufen im Fuhrmann an. Besonders die Kette aus Messier 36, 37 und 38 ist schon gut im Fernglas sichtbar. Ein wenig weiter in Richtung zum Horizont treffen wir auf die Zwillinge. Der "Fuß" von Castor, dem rechten Zwilling, weist uns den Weg zu Messier 35, einem weiteren offenen Sternhaufen. Neben Messier 35 liegt der Affenkopfnebel, der zusammen mit dem Sternhaufen ein attraktives Fotomotiv abgibt, aber visuell im Teleskop leider nicht zu sehen ist. Und natürlich darf man die Plejaden nicht vergessen, auch bekannt unter Messier 45, das Siebengestirn oder die sieben Schwestern. Tatsächlich beherbergt der nahe Sternhaufen etwa 400 Sterne und wird oft durch sein Erscheinungsbild mit dem Sternbild Kleiner Bär verwechselt.
Jeder der Sternhaufen sieht ein wenig anders aus. Es gibt relativ kompakte, aber auch ausgedehnte Haufen mit oder ohne helle Sterne. Eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Sie sehen im Teleskop unter guten Bedingungen aus wie kleine funkelnde Diamanten auf schwarzem Samt.
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