News: Plattfüßler im Jurassic Park
Aufschluß gibt nun vielleicht ein Knochen, der in einer ergiebigen Fossilienfundstätte in den Bergen von Tamaulipas in Mexico entdeckt wurde. Im Jahre 1985 fand Rene Hernández von der Universidad Nacional Autónoma de México in Mexico City die Überreste eines Pterosauriers, der vor 185 Millionen Jahren unter einer Schlammlawine begraben worden war. So blieb die dreidimensionale Struktur eines großen Teils des Skeletts bewahrt, einschließlich des rechten Fußes. Geborgen wurde das Fossil drei Jahre später von Hernández, James Clark, Paläontologe an der George Washington University in Washington, D.C., und anderen Forschern.
Als Clark und seine Kollegen den Fund untersuchten, bemerkte er, daß dem Zehenknochen das abgerundete Gelenk fehlte, das zum Beugen erforderlich ist – das heißt, der Pterosaurier konnte seine Fersen nicht hochheben und auf seinen Zehen stehen (Nature, Ausgabe vom 26. Februar 1998). Das Gelenk, sagt Clark, ist so gebaut, daß es sich "nicht bewegt". Er ist der Meinung, der Pterosaurier konnte aufrecht gehen, aber er hätte dies auf seien Fußsohlen tun müssen, ähnlich wie ein Mensch. Oder diese Tiere wären gemächlich auf allen Vieren dahergeschlendert, wie einige mutmaßliche Fußabdrücke von Pterosauriern dies anzudeuten scheinen.
Aber nicht alle Experten stimmen zu: "Ein Gelenk erzählt selten die ganze Geschichte", sagt Kevin Padian, Paläontologe an der University of California in Berkeley. Fossile Fußabdrücke zeigen, erläutert er, daß Dinosaurier auf ihren Zehen gingen, auch wenn die fossilen Funde darauf hindeuten, daß sie sich aufgrund ihres Knochenbaues nicht unbedingt als Ballerinas geeignet hätten.
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