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Pleistozän: Urzeit-Zwergelefanten verloren in kürzester Zeit Gewicht

Prähistorische Elefanten, die vor 200 000 Jahren Sizilien besiedelten, schrumpften von Generation zu Generation drastisch. Der vermutliche Grund: Nahrungsknappheit.
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien lebten einst Zwergelefanten.

Vor etwa 200 000 Jahren wanderten große Elefanten der Art Palaeoloxodon antiquus aus dem Norden gen Süden und siedelten sich im Mittelmeerraum an. Unter anderem auf dem heutigen Sizilien. Dort angekommen verloren die Giganten in bemerkenswert kurzen Zeitraum an Größe und Gewicht. Wie das geschah, war lange unklar, nun hat ein Team im Magazin »Current Biology« eine Erklärung veröffentlicht.

Die Evolution auf Inseln ist ein Prozess, der in einer relativ kurzen Zeitspanne zu einer Vielzahl von phänotypischen Veränderungen führen kann, einschließlich Zwergwuchs. »Sizilianische Zwergelefanten sind hervorragende Beispiele für die extremen morphologischen Veränderungen, die die Inselevolution bewirken kann«, schreibt das Team in der Studie.

Um zu verstehen, wie sich die Tiere verändert haben, haben Sina Baleka von der Universität Potsdam in Deutschland und ihre Kollegen die mitochondriale DNA eines Zwergelefantenfunds aus der Puntali-Höhle analysiert. Das Team schätzt, dass dieses Individuum bis zur Schulter nur zwei Meter maß und 1,7 Tonnen wog. Radiokarbondatierungen und Analysen des Proteinabbaus im Zahnschmelz legen nahe, dass das Tier vor 175 500 bis 50 000 Jahren starb.

Zugleich war es ein direkter Nachfahre eines Palaeoloxodon antiquus. Der brachte es noch auf eine Größe von 3,7 Meter und zehn Tonnen. Der Zwergelefant nahm also 8000 Kilogramm ab und verlor fast zwei Meter Höhe. Das Tier sei mit einer Rate bis zu 200 Kilogramm pro Generation geschrumpft, schreiben die Autorinnen und Autoren.

Sizilien hat im Lauf der Jahrtausende mehrere Linien von Miniaturelefanten beherbergt. Derzeit unterscheidet man mindestens zwei Gattungen, die vor bis zu 19 000 Jahren existierten: den ein Meter großen Palaeoloxodon falconeri und den zwei Meter großen Palaeoloxodon cf. mnaidriensis.(asw)

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