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Polarexpedition: Wrack der legendären Franklin-Expedition entdeckt

In Kanada haben Unterwasserarchäologen eines der beiden Franklin-Schiffe ausfindig gemacht. Seit ihrem Verschwinden im Jahr 1845 hatte man über ihren Verbleib gerätselt.
HMS Terror im Packeis

Im Jahr 1845 war Sir John Franklins Versuch, die Nordwestpassage zu durchqueren, katastrophal gescheitert. Kein einziger der 129 Männer überlebte die Expedition. Über den Verbleib der beiden Schiffe HMS Erebus und HMS Terror herrschte seitdem Rätselraten – bis jetzt: Wie der kanadische Premierminister Stephen Harper am Dienstag mitteilte, hat ein Archäologenteam eines von Franklins Schiffen ausfindig gemacht. Unklar ist derzeit noch, um welches der beiden es sich handelt.

Die Forscher haben das Wrack vergangenen Sonntag mit Hilfe eines unbemannten Tauchboots lokalisiert. Fündig wurden sie in der Victoria-Straße zwischen der Victoria- und der King-Williams-Insel im Norden der Provinz Nunavut. Die Experten hoffen jetzt, in der Nähe auch das zweite Schiff zu entdecken. Offenbar sind die Schiffe, die einst im Packeis feststeckten und darum aufgegeben wurden, hunderte Kilometer weit weggedriftet, bevor sie schließlich versanken. Die Besatzung hatte sich seinerzeit zu Fuß auf den Weg über das Packeis gemacht. Auf dem entbehrungsreichen Marsch fanden alle Expeditionsmitglieder schließlich den Tod.

In den Jahrzehnten nach Franklins Verschwinden waren immer wieder Such- und Rettungsmannschaften in die Polarregion aufgebrochen, um Überlebende oder zumindest Spuren der Expedition zu finden. Die kanadische Regierung hat dabei eine führende Rolle übernommen, die sie bis heute beibehielt. Entsprechend würdigte Harper den Fund als "historischen Moment für Kanada". Auf Grund der Klimaerwärmung ist das Suchgebiet in den letzten Jahren häufiger eisfrei und insofern leichter zugänglich. Das Team ist seit 2008 jeden Sommer in die Arktis aufgebrochen, um nach den beiden Wracks zu fahnden.

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