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Gasplaneten: Polarlicht-Heizung löst Saturns »Energiekrise«

Daten der Raumsonde Cassini lösen den Widerspruch um Saturns überhitzte Atmosphäre: Es gab zwar eine Energiequelle, aber die schien vom Rest der Gashülle isoliert.
Falschfarbenkomposit der Saturn-Atmosphäre. In grün die Aurora.

Daten der 2017 verglühten Raumsonde Cassini lösen möglicherweise ein lange umstrittenes Temperaturrätsel der fernen Gasplaneten: Deren Atmosphären sind einige hundert Grad heißer, als es durch die Sonneneinstrahlung möglich wäre – und die Energie dafür scheint aus gigantischen elektrischen Strömen der Polarlichter zu kommen. Das berichtet jetzt eine Arbeitsgruppe um Zarah Brown von der University of Arizona in »Nature Astronomy«; das Team der Forscherin erstellte mit in der Atmosphäre absorbiertem Sternenlicht eine Karte der Temperaturen und Drücke von Pol zu Pol. Demnach kann wegen weniger starker Winde und geringerer Druckdifferenzen viel mehr Energie als gedacht von den Polen in Richtung Äquator fließen – dadurch ist die bisher vermutete Heizung durch die Polarlichter tatsächlich möglich.

Dass die Ströme von Saturns Polarlichtern gigantische Energiemengen in die Atmosphäre pumpen könnten, hatten Fachleute schon lange erkannt. Doch die extrem starken Winde parallel zum Äquator verhinderten nach bisheriger Ansicht eine Verteilung jener Energie im Rest der Atmosphäre. Die Veröffentlichung von Brown und ihrem Team löst diese »Energiekrise« nun anscheinend auf. Demnach sind die Temperaturen im Bereich der Aurora niedriger als gedacht. Dadurch ist der Druckunterschied in Richtung Äquator geringer, der die Winde in der Atmosphäre antreibt. Die Windbänder sind langsamer, als bisherige Modelle vorhersagten, weshalb mehr Energie quer zur Windrichtung transportiert werden kann. Die Daten legen nahe, dass der Effekt bis nahe an den Äquator reicht. Außerdem seien Anzeichen für atmosphärische Wellen erkennbar, die Energie von den Polarlichtern in den Rest der Atmosphäre transportieren, schreibt die Arbeitsgruppe.

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