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Himmelsphänomen: Polarlichter über Deutschland

Ein heftiger geomagnetischer Sturm sorgte in der Nacht vom 17. auf den 18. März 2015 in Skandinavien für eine regelrechte Polarlicht-Orgie. Selbst über Deutschland waren Nordlichter zu sehen.
Polarlicht über Berlin

Neben Feuerkugeln und einer partiellen Sonnenfinsternis bot die Natur Beobachtern in Deutschland diese Woche ein weiteres astronomisches Ereignis: Polarlichter.

Normalerweise sind Polar- oder Nordlichter – wie ihr Name ja bereits andeutet – nur in den polnahen Regionen der Erde zu sehen. Bei einem geomagnetischen Sturm können diese nächtlichen Leuchterscheinungen jedoch auch in gemäßigteren Breiten auftreten. In der Nacht vom 17. auf den 18. März waren sie auch von Mitteleuropa aus sichtbar. Beobachter aus Norddeutschland, den Niederlanden, Frankreich, Polen und sogar aus Ungarn freuten sich über das Himmelsschauspiel.

Koronaler Massenauswurf vom 15. März 2015 | Durch die magnetische Aktivität der Sonne wurden am 15. März 2015 gewaltige Plasmaschwaden von der Sonne weggeschleudert. Dieser so genannte koronale Massenauswurf traf zwei Tage später auf das Magnetfeld der Erde und verursachte intensive Polarlichter, die auch über Mitteleuropa zu sehen waren. Die Aufnahme stammt vom Solar and Heliospheric Observatory (SOHO).

Die Lichtershow kam nicht unerwartet. Am frühen Morgen des 15. März registrierte der Sonnensatellit SOHO eine heftige Eruption auf der Sonne, einen so genannten koronalen Massenauswurf. Ein Teil dieser Plasmawolke raste mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu. Bereits zwei Tage später prallten die geladenen Teilchen dieser Wolke auf das Magnetfeld der Erde und sorgten für einen heftigen geomagnetischen Sturm. Stundenlang war der Himmel über den Polgebieten der Erde in Aufruhr, denn der Sturm erwies sich als der heftigste seit Jahren. Im gegenwärtigen Zyklus der Sonnenaktivität, der Anfang 2009 begann, war noch kein geomagnetischer Sturm so heftig gewesen wie dieser.

Polarlicht-Vorhersage | In den roten Bereichen des so genannten Polarlichtovals ist eine hohe Aurora-Aktivität zu erwarten. Auch in den grünen Zonen, die am 17. März 2015 bis Norddeutschland reichten, ist die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter hoch.

Bereits am Nachmittag des 17. März verhießen die Vorhersagen für ganz Skandinavien eine hohe Polarlichtaktivität. Kurz nach Einbruch der Dämmerung kamen Berichte aus Südfinnland über helle Aurorae. Es folgten Meldungen aus Estland, Polen, Südschweden und kurz darauf auch von der deutschen Ostseeküste. Über die sozialen Medien und spezielle Diskussionsforen im Internet wie Meteoros waren viele Beobachter in Deutschland vorgewarnt und legten sich mit ihren Kameras auf die Lauer. Denn die ersten Anzeichen von Aurorae lassen sich mit lange belichteten Fotos besser erkennen als mit dem Auge.

Polarlicht über Berlin | Ein heftiger geomagnetischer Sturm erzeugte am 17. März 2015 auch über Deutschland Polarlichter – wie hier über Berlin.

In den frühen Abendstunden hatten Beobachter aus Südbrandenburg, Berlin, Niedersachsen und auch aus den Niederlanden Polarlichtaktivität nachgewiesen. Selbst aus den Vogesen und aus Ungarn kamen Meldungen. Eine Überwachungskamera in den Alpen zeichnete ebenfalls Polarlichter auf.

Wir dokumentieren hier einige der Aufnahmen, die uns über Twitter erreichten. Weitere Polarlichtaufnahmen – auch aus früheren Zeiten – sind in unserer Leserbildgalerie zu finden.

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