Bienen: Pollenmangel schwächt Immunsystem
Giftige Spritzmittel, eingeschleppte Viren oder Befall mit aggressiven Milben – viele Ursachen wurden in den letzten Jahren für das in Nordamerika und Europa häufig beobachtete Sterben ganzer Bienenvölker verantwortlich gemacht. Cédric Alaux vom französischen Forschungsinstitut INRA und seine Kollegen führen nun noch einen weiteren Faktor ins Feld: Ihrer Meinung nach könnten die Insekten unter einem geschwächten Immunsystem leiden, weil sie sich einseitig ernähren müssen [1].
Die Biologen hatten Bienen entweder eintönige Pollennahrung oder Gemische von verschiedenen Blütenpflanzen zur Verfügung gestellt und anschließend verschiedene Indikatoren des Immunsystems im Körper der Tiere gemessen – etwa die Konzentration bestimmter Blutzellen oder die Aktivität einer Anzahl von Enzymen. Das Enzym Glukoseoxidase beispielsweise spielt eine wichtige Rolle, wenn Bienen ihren Stock und die Larvennahrung sterilisieren. Wie die Analysen ergaben, erhöhte sich die Konzentration dieser Stoffe im Körpergewebe der Tiere deutlich, wenn sie eine vielfältigere Diät zu sich nehmen konnten. Einseitige Ernährung hingegen reduzierte die Immunaktivität: Die Kolonien werden anfälliger für Krankheiten und Parasiten.
Honigbienen widerstehen also Krankheiten besser, wenn sie sich in einer artenreichen Umwelt versorgen können. Das zeige auch eine verwandte Studie bei Hummeln, schreiben die Forscher: Larven, die mit Pollen aus unterschiedlichen Quellen gefüttert wurden, wuchsen schneller und kräftiger als Artgenossen, die mit monotoner Nahrung vorliebnehmen mussten [2].
Bestäuber wie Bienen und Hummeln dürften folglich indirekt unter der veränderten Landwirtschaft in den Industrieländern leiden: Durch verstärkt eingesetzte Pestizide oder die Beseitigung der so genannten Ackerrandstreifen verschwanden in den letzten Jahrzehnten viele Wildkräuter und damit Nahrungsquellen für Insekten. (dl)
Die Biologen hatten Bienen entweder eintönige Pollennahrung oder Gemische von verschiedenen Blütenpflanzen zur Verfügung gestellt und anschließend verschiedene Indikatoren des Immunsystems im Körper der Tiere gemessen – etwa die Konzentration bestimmter Blutzellen oder die Aktivität einer Anzahl von Enzymen. Das Enzym Glukoseoxidase beispielsweise spielt eine wichtige Rolle, wenn Bienen ihren Stock und die Larvennahrung sterilisieren. Wie die Analysen ergaben, erhöhte sich die Konzentration dieser Stoffe im Körpergewebe der Tiere deutlich, wenn sie eine vielfältigere Diät zu sich nehmen konnten. Einseitige Ernährung hingegen reduzierte die Immunaktivität: Die Kolonien werden anfälliger für Krankheiten und Parasiten.
Honigbienen widerstehen also Krankheiten besser, wenn sie sich in einer artenreichen Umwelt versorgen können. Das zeige auch eine verwandte Studie bei Hummeln, schreiben die Forscher: Larven, die mit Pollen aus unterschiedlichen Quellen gefüttert wurden, wuchsen schneller und kräftiger als Artgenossen, die mit monotoner Nahrung vorliebnehmen mussten [2].
Bestäuber wie Bienen und Hummeln dürften folglich indirekt unter der veränderten Landwirtschaft in den Industrieländern leiden: Durch verstärkt eingesetzte Pestizide oder die Beseitigung der so genannten Ackerrandstreifen verschwanden in den letzten Jahrzehnten viele Wildkräuter und damit Nahrungsquellen für Insekten. (dl)
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