News: Porridge schon bei den alten Schotten?
Für ihre Untersuchung setzten die Forscher neun Scherben von groben antiken Tongefäßen ein, die aus der Ausgrabung eines Hauses der frühen Eisenzeit auf den Äußeren Hebriden stammten. Spuren der "antiken" Proteine konnten sie nachweisen, indem sie von den Wänden der Keramik Extrakte gewannen, die sie mit Antikörpern des Rinder-Caseins versetzten. Bei sieben von den neun Scherben wurden sie so fündig.
Die Wissenschaftler sind damit überzeugt, dass die Schotten der Eisenzeit schon Milch konsumierten – und wahrscheinlich sogar eine Art Milchwirtschaft betrieben. Aus weiteren Funden derselben archäologischen Stätte – Rinderknochen mit einem Anteil von 42 Prozent neugeborener Tiere – schließen die Forscher, dass die damaligen Schotten verstärkt männliche Jungtiere aßen, um ihre Milchwirtschaft nicht zu gefährden. Ein Geschlechtsnachweis über die Knochen so junger Rinder ist nach Craig jedoch unmöglich: "Wir wissen nicht, ob sie die Hälfte der Kälber schlachteten, aber auf Grund unserer neuen Untersuchungen glauben wir, dass es männliche waren und dass die damaligen Schotten schon Milchwirtschaft betrieben."
Doch in welcher Form nahmen sie die Milch zu sich? Das ist heute nicht mehr sicher zu bestimmen, aber für die schottische Nationalspeise Porridge reichten die Zutaten allemal, wie Craig meint: "Sie hatten zwar keinen Hafer, aber sie hatten Gerste, aus der man einen Haferschleim-Porridge herstellen kann – und sie hatten Milch."
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