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Frust in der Wissenschaft: Auf ewig Postdoc

Sie hangeln sich von Vertrag zu Vertrag, pendeln mitunter alle paar Jahre von Kontinent zu Kontinent. Kein Wunder, dass Postdoc-Beschäftigte zunehmend unzufrieden mit ihren Lebensverhältnissen sind.
Illustration einer dunklen Figur, die inmitten einer großen bunten Bibliothek steht
Wenn das nächste Kapitel im Leben nur eine weitere befristete Stelle ist, kann der Frust steigen.

Als Manuel Chevalier seine künftige Partnerin Mine Altinli im französischen Montpellier kennen lernte, waren beide Ende 20. Chevalier schloss gerade seine Doktorarbeit über das Klima im südlichen Afrika ab, Altinli hatte eine Dissertation über die Entwicklung von Infektionen begonnen. Beide waren von ihrer akademischen Karriere begeistert. »Ich rechnete damit, nach meiner Promotion fünf bis sechs Jahre lang als Postdoc zu arbeiten und von Land zu Land zu ziehen. Ich war glücklich über diese Aussicht«, erzählt Chevalier.

Heute wohnt das Paar zur Miete in Hamburg, wo Altinli als Postdoc am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Viren erforscht, die durch Mücken übertragen werden. Chevalier absolviert ein Postdoc-Studium an der Universität Bonn. Beide haben immer noch Spaß an ihrer Wissenschaft. Doch sie sind jetzt 35 Jahre alt, und nach acht Jahren, in denen sie als Postdocs in drei Ländern unterwegs waren, zehrt die Unbeständigkeit ihres Lebens allmählich an ihren Nerven.

Hätten sie einen festen Arbeitsplatz, hätten sie wahrscheinlich schon ein Haus gekauft, sagt das Paar. Die Ungewissheit wird mit der Zeit immer frustrierender, sagt Altinli. »Ich weiß, dass ich gut bin. Ich arbeite hart. Und trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das ausreicht, um eine feste Stelle in der Wissenschaft zu bekommen.« Länderwechsel reizen Chevalier nicht mehr. »Einen großen Umzug werden wir noch machen. Aber wir werden nicht mehr für befristete Postdoc-Stellen umziehen«, sagt er.

»Ich weiß, dass ich gut bin. Ich arbeite hart. Und trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das ausreicht, um eine feste Stelle in der Wissenschaft zu bekommen«
Mine Altinli, Postdoc am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg

Ihre Gefühle passen zu einem Trend, der in der zweiten internationalen Umfrage von »Nature« unter Postdocs deutlich wird: Postdocs in ihren Dreißigern sind insgesamt weniger zufrieden mit ihrer Karriere als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Zwanzigern. Postdocs im Alter zwischen 31 bis 40 Jahren äußerten sich negativer über die Berufsaussichten, die Arbeitsplatzsicherheit sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben als die unter 30-Jährigen. Sie berichteten auch häufiger von psychischen Problemen.

Die Postdoc-Umfrage von »Nature« 2023

Dieser Artikel ist der dritte in einer kurzen Serie über die Ergebnisse der Postdoc-Umfrage von »Nature« im Jahr 2023. Der erste Artikel befasste sich mit den Gründen für die allgemein besseren Berufsaussichten für Postdocs im Jahr 2023. Ein zweiter Artikel beleuchtete, wie Postdocs Chatbots mit künstlicher Intelligenz (KI) in ihrem Arbeitsalltag einsetzen.

Die Umfrage entstand in Zusammenarbeit mit dem Londoner Bildungsforschungsunternehmen Shift Learning und wurde auf nature.com, in den digitalen Produkten von Springer Nature sowie durch E-Mail-Kampagnen beworben. An der Umfrage nahmen 3838 Personen aus 93 Ländern teil, von denen 51 Prozent eigenen Angaben zufolge weiblich waren, 27 Prozent einer ethnischen Minderheit angehörten und 61 Prozent außerhalb ihres Heimatlandes arbeiteten. Die vollständigen Umfragedatensätze sind hier verfügbar.

Die von »Nature« befragten Postdocs im Alter von 31 bis 40 Jahren hatten mit höherer Wahrscheinlichkeit ihren ersten befristeten Vertrag seit der Promotion bereits hinter sich. Und nicht nur das: Viele hatten bereits einige befristete Stellen. Die Unzufriedenheit mit der Karriere war bei denjenigen höher, die ihre dritte oder vierte Postdoc-Stelle absolvierten (34 Prozent), als bei denjenigen, die ihre erste absolvierten (24 Prozent). Viele in dieser Altersgruppe stellten auch fest, dass sich ihre Prioritäten verändert hatten. Ihre persönlichen Ziele passten nun nicht mehr zu den Bedingungen: beispielsweise zu den langen Arbeitszeiten und der niedrigen Bezahlung.

»Die Postdoc-Phase fällt oft mit Lebensabschnitten zusammen, in denen der Wunsch besteht, sich dauerhaft niederzulassen, und in denen die familiären Verpflichtungen zunehmen – sei es durch ältere Eltern oder kleine Kinder«, sagt Emma Williams, die als Karrierecoach in Cambridge, Großbritannien, arbeitet.

Postdoc-Zeit entzaubert | Je älter die befragten Postdocs waren, desto negativer bewerteten sie ihre Arbeit sowie ihre Karriereaussichten.

Das Leben auf Eis gelegt

Dass diese Erwartungen nicht erfüllt werden können, belastet Postdocs, wenn sie älter werden, sagt Faredin Alejevski. Er ist selbst um die 30 und Postdoc in der Neurowissenschaft an der École Normale Supérieure in Paris. Von ihm werde erwartet, dass er Abende und Wochenenden opfere sowie sein Sozialleben und seinen Urlaub vernachlässige – und das alles für eine Karriere, die keine Garantien bietet, berichtet er. Die befristeten Verträge hinderten ihn und andere daran, sich niederzulassen und eine Familie zu gründen, sagt er. »Wir haben das Gefühl, dass wir unser Leben aufschieben.«

Als das »Nature«-Team die Ergebnisse seiner Umfrage mit Postdocs in ihren Dreißigern auf der ganzen Welt diskutierte, zeigte sich, dass bei vielen die Unzufriedenheit zu wachsen scheint. »Ich erkenne mich selbst in den Daten wieder«, sagt Petra Heřmánková, eine tschechische Archäologin, die an der Universität Aarhus in Dänemark arbeitet. Wie Chevalier und Altinli ist sie beruflich viel umgezogen: Sie hat in Prag promoviert, dann eine Postdoc-Stelle im australischen Sydney absolviert, gefolgt von einer zweiten Postdoc-Stelle in Dänemark. Im August 2023 ist sie eine dreijährige Assistenzprofessur in Aarhus angetreten. Obwohl sie sagt, dass diese Stelle »mehr hermacht« als eine Postdoc-Stelle, sind die Chancen auf eine Festanstellung nicht größer. Wenn ihr Vertrag ausläuft, wird sie 40 Jahre alt sein.

Man zahle einen emotionalen Preis dafür, in permanenter Unbeständigkeit zu leben, sagt Heřmánková: Einfache Dinge, wie die Tatsache, dass man keine Besitztümer anhäufen kann, beginnen nach einer Weile schwer zu wiegen. »Als ich Australien verließ, hatte ich nur zwei Koffer und einen Rucksack dabei. Seit 2015 habe ich keinen Fernseher mehr«, sagt sie. Sie konnte sich auch kein Haus kaufen, und da die Immobilienpreise sowohl in Dänemark als auch in der Tschechischen Republik schneller steigen als die Gehälter, ist sie sich nicht sicher, ob sie dazu jemals in der Lage sein wird. Allerdings haben sie und ihr tschechischer Ehemann Anfang dieses Jahres ein Baby bekommen. Um eine Familie zu gründen, habe sie »immer auf mehr Beständigkeit und Stabilität gewartet«, sagt Heřmánková. Als sie aber merkte, dass dieser Fall nicht eintreten würde, »haben wir beschlossen, es einfach zu tun«.

Schwanger und befristet beschäftigt

»Es ist ein großer Unterschied, ob man in seinen Zwanzigern oder in seinen Dreißigern ist«, sagt auch der 32-jährige Marc Van Goethem, ein südafrikanischer Bioinformatiker, der seine Postdoc-Laufbahn 2018 am Lawrence Berkeley National Laboratory in Berkeley, Kalifornien, begann. Das Leben als Junior-Postdoc sei großartig gewesen, erinnert er sich. »Ich habe tolle Sachen veröffentlicht und genoss das Leben in Amerika.« Dann kam die Covid-19-Pandemie, und er zog aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Südafrika, wo seine Frau mit ihrem ersten Kind schwanger wurde.

»Wissenschaft zu betreiben ist immer noch sehr lohnend. Aber die persönlichen Kosten sind hoch. Es ist, als ob man Kaviar von einem Pappteller isst«
Marc Van Goethem, Postdoc und Bioinformatiker

Aber die Gehälter für Postdocs in Afrika sind niedrig – in der von »Nature« durchgeführten Umfrage gaben 60 Prozent der Postdocs an, weniger als 15 000 US-Dollar pro Jahr zu verdienen. Deshalb trat Van Goethem seinen derzeitigen Postdoc an der King Abdullah University of Science and Technology in Thuwal, Saudi-Arabien, an. Das Gehalt liegt deutlich über dem, was er in seiner Heimat verdienen würde, und sein Arbeitgeber bezuschusst seine Lebenshaltungskosten und Reisekosten, so dass er seine Frau und sein Kind besuchen und finanziell unterstützen kann. »Ich schätze, dass ich das System im Moment irgendwie hacken kann« – also so nutzen, dass ein gutes Leben möglich ist trotz schwieriger Bedingungen, sagt er. Aber die Zukunft ist ungewiss. Ein Umzug zurück nach Südafrika – selbst auf eine feste akademische Stelle – würde eine drastische Gehaltskürzung bedeuten. Und die Trennung von seiner Familie fordert einen emotionalen Tribut. »Wissenschaft zu betreiben ist immer noch sehr lohnend. Aber die persönlichen Kosten sind hoch. Es ist, als ob man Kaviar von einem Pappteller isst«, sagt er.

Postdoc-Finanzen | Wie viel Geld die befragten Postdocs zur Verfügung haben, unterscheidet sich stark. Nur rund jede und jeder Fünfte kann so viel Geld beiseitelegen wie gewünscht. 2020 waren das noch fast 30 Prozent.

Ingrid Alvial, Ökologin und Postdoc an der Katholischen Universität Maule in Talca, Chile, findet sich ebenfalls in den Daten von »Nature« wieder. »In den Dreißigern oder Vierzigern nimmt die Familie einen wichtigen Platz in unserem Leben ein. Die Prioritäten ändern sich, wenn man nach einer festen Arbeitsstelle sucht«, sagt sie. Sie ist 42 Jahre alt und hat in diesem Jahr ihr erstes Kind bekommen – wie viele gut ausgebildete Frauen in Chile habe sie die Mutterschaft aufgeschoben, sagt sie. Mit dem Muttersein habe sich ihr »Mental Load« erhöht, sagt sie. Das bedeutet auch, dass sie jetzt einen festen Arbeitsplatz braucht.

Rei Yamashita, die an der Universität Tokio zur Meeresverschmutzung und Seevogelökologie forscht, ist ebenfalls in ihren Vierzigern und sagt, dass sie sich mit 39 pessimistischer gefühlt habe als mit 30. Sie hat in den vergangenen 15 Jahren als Postdoc gearbeitet und für ihre Karriere erhebliche Opfer gebracht, kein Haus gekauft und keine Kinder bekommen, und trotzdem hat sie noch keine feste Stelle.

Bewältigungsstrategien

Wenn Arbeit und Leben miteinander kollidieren, muss eines von beiden nachgeben. Manche Forscher schieben das Kinderkriegen auf, bis sie die Postdoc-Phase hinter sich haben, wie Shehryar Khan: Er ist Postdoc der Materialwissenschaften, Anfang 30 und arbeitet am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA. Er und seine Frau haben beschlossen, mit der Gründung einer Familie zu warten, bis Khans Stipendium in zwei Jahren endet. Bis dahin hofft er, in Kanada – wo er promoviert hat – eine Stelle als Principal Investigator (PI) gefunden zu haben.

Sie wünschten sich beide Kinder, sagt Khan, aber bei der derzeitigen Wirtschaftslage könnten sie es sich nicht leisten, dass seine Frau für die Betreuung eines Kindes aufhört zu arbeiten. Das bringt das Paar in Konflikt mit den Werten, mit denen es aufgewachsen ist: In ihrer Heimat in Südasien ist es üblich, bald nach der Heirat Kinder zu bekommen. »Wir sind sehr traurig darüber, dass wir keine Familie gründen können«, sagt er. Postdocs würden jedoch immer häufiger solche Entscheidungen treffen.

In Ländern, in denen bezahlte Elternzeit und ein Zuschuss zur Kinderbetreuung die Regel sind, kann die Gründung einer Familie zwar einfacher sein. Dennoch verändert die Geburt eines Kindes die Art und Weise, wie Postcods ihre Arbeit sehen und strukturieren. Juliette Kamp beispielsweise, eine 33-jährige Postdoc der Psychiatrie am Erasmus Medical Center in Rotterdam in den Niederlanden, ist Ende 2022 Mutter geworden. Früher hatte ihre Arbeit Priorität, jetzt stehen ihre Frau und ihre Tochter an erster Stelle. Sowohl Kamp als auch ihre Frau – die leibliche Mutter des Kindes und eine Ärztin in der Ausbildung zur Rheumatologin – konnten bezahlte Elternzeit nehmen und sich vier Tage Kinderbetreuung pro Woche leisten. Dank staatlicher Zuschüsse belaufen sich die Kosten dafür auf 1000 Euro pro Monat.

Kinder verändern alles

Dennoch gibt es einige Herausforderungen. Von Leiden, wo die Familie wohnt, fährt Kamps eine Stunde zu ihrem Arbeitsplatz in Rotterdam. Das geht von ihrer Arbeitszeit ab, da sie ihre Tochter pünktlich abholen muss. Aber dafür hat sie einen begehrten Platz in einer Kindertagesstätte in Leiden gefunden. Die Angst, diesen Betreuungsplatz zu verlieren, hat auch Kamps Bereitschaft gedämpft, aus beruflichen Gründen ins Ausland zu ziehen – obwohl das für ihre Karriere von Vorteil sein könnte. Für Kamp lohnt sich der Kompromiss, um in ihrem Familienleben Fuß zu fassen: Seit ihre Tochter da ist, sei sie glücklicher.

Doch bezahlte Elternzeit und subventionierte Kinderbetreuung sind bei Weitem nicht die Norm, wie die Daten der »Nature«-Umfrage zeigen. Nur eine Minderheit erhält einen Zuschuss zur Kinderbetreuung, wobei dieser Anteil von 14 Prozent im Jahr 2020 auf 17 Prozent 2023 gestiegen ist. Bezahlte Elternzeit steht 58 Prozent der befragten Postdocs zur Verfügung, was ebenfalls einen leichten Anstieg gegenüber 53 Prozent im Jahr 2020 bedeutet. Allerdings gab 2023 ein größerer Anteil der männlichen Befragten an, dass sie keinen Zugang dazu hätten (25 Prozent) als im Jahr 2020 (21 Prozent).

Verzweifelte Suche nach Stabilität

Den Daten von »Nature« zufolge wünschen sich 17 Prozent der Postdocs im Alter von 31 bis 40 Jahren, sie hätten vor dem Antritt ihrer ersten Postdoc-Stelle gewusst, dass sie für mehr Stabilität einen anderen Karriereweg einschlagen müssen. Von den unter 30-Jährigen wünschten sich das 12 Prozent.

Das Paar vom Beginn dieses Artikels hat eine pragmatische Lösung gewählt: Wo sie künftig wohnen werden, entscheidet sich danach, wer von ihnen zuerst eine Festanstellung bekommt. Chevalier sagt, er sei während seiner Promotion gewarnt worden, dass der akademische Arbeitsmarkt schwierig sein würde. Jetzt steht er kurz vor einem weiteren Postdoc-Aufenthalt, für den er zum Glück nicht umziehen muss, und Altinli ist auf der Suche nach einer festen Stelle. Sie würde die akademische Welt bevorzugen, schließt aber auch eine Position in der Industrie nicht aus.

Sowohl Heřmánková als auch Alvial denken darüber nach, die akademische Welt für mehr Stabilität zu verlassen. Auch Van Goethem ist sich nicht sicher, was die Zukunft bringen wird. Ein Postdoc zu sein könne sich wirklich undankbar anfühlen, sagt er. Leiste man Überstunden, werde das einfach als normal angesehen. »Wenn Sie eine Arbeit veröffentlichen, ist das Ihr Job. Wenn Sie in Ihrer Freizeit jemanden ausbilden, dann sind Sie einfach nur ein guter Postdoc.« Es sei extrem schwer, sich abzuheben. Postdoc-Stellen seien nichts für schwache Nerven, sagt er. »Wenn man sieht, wie Altersgenossen normale Jobs machen, für die sie oft nicht einmal studieren mussten, und wie diese mehr verdienen und glücklicher zu sein scheinen, dann kann man sich vorstellen, dass die Begeisterung für diesen Karriereweg sehr schnell schwindet.«

Der Kampf, gleichzeitig Postdoc und Elternteil zu sein

Befragte Postdocs in den Dreißigern beschreiben, wie schwierig es ist, eine Familie zu gründen. Die Kommentare wurden leicht gekürzt und ins Deutsche übersetzt.

»Die Bezahlung ist miserabel, und ich kann mir mein Kind nur leisten, weil meine Partnerin einen gut bezahlten Job hat« – Physiker, Vereinigte Staaten

»Ich hatte eigentlich Elternzeit, aber die regelmäßige Verlängerung meiner befristeten Verträge hat dazu geführt, dass ich sie für keines der drei Kinder, die ich adoptiert habe, in Anspruch nehmen konnte« – Umweltwissenschaftlerin, Vereinigte Staaten

»Das Gehalt ist sehr niedrig, und wir erhalten keinen Zuschuss für Kinderbetreuung oder bezahlten Urlaub. Es gibt keine Unabhängigkeit, auch nicht als Postdoc. Selbst wenn ich ein Stipendium erhalte, darf ich nicht über das Budget entscheiden oder das Projekt auswählen« – Biomedizinerin, Mauritius

»Die Wissenschaft ist eine Lotterie. Anstrengung wird sich nie in Erfolg niederschlagen. Wer Glück hat, kommt weiter« – Meeresmikrobiologe und Bioinformatiker, Kolumbien

»Es gibt keine Unterstützung für Mütter, und ich überlege, aus dem Berufsleben auszusteigen, weil ich mir mit einem Postdoc-Gehalt keine Kinderbetreuung leisten kann. Als Person of Color fühle ich mich noch mehr ausgegrenzt und isoliert« – Forscherin im Bereich Gesundheitswesen, Vereinigte Staaten

»Es ist schwer, eine Postdoc-Stelle mit einer Familie zu vereinbaren. Ich wurde getadelt, weil ich Sitzungen außerhalb der Kinderbetreuungszeiten verpasst habe, und ich glaube, dass ich meine jetzige Stelle nur bekommen habe, weil ich meinem Arbeitgeber nichts von zwei meiner drei Kinder erzählt habe« – Forscherin im Bereich Gesundheitswesen, Deutschland

»Meine derzeitige Universität erlaubt nur zwei Wochen Mutterschaftsurlaub. Und mein Bundesstaat verbot die Abtreibung innerhalb weniger Wochen, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA Roe v. Wade gekippt hatte. Ich war erstaunt, wie sehr mich das psychisch beeinträchtigt hat« – Physikerin, Vereinigte Staaten

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