News: Potentes Krebsmittel aus dem Reagenzglas
Der Stoff kommt aber nur in wenigen Schwämmen in geringen Mengen vor. Bisher ließ er sich auch nicht synthetisch herstellen, so dass auch dieses Mittel nicht für Therapien nutzbar war. Verschiedene Forscherteams weltweit hatten sich mit dem Naturstoff beschäftigt – jedoch erfolglos. Jetzt gelang es Arun Ghosh und seinem Team von der University of Illinois in Chicago die Verbindung künstlich herzustellen (Journal of the American Chemical Society vom 8. November 2000).
"Das Molekül ist eine große Herausforderung, was die Komplexität seiner Struktur betrifft", sagt Ghosh über die Probleme mit Laulimalid. Es besteht aus einem Ring von 20 Atomen und neun asymmetrischen Kohlenstoffatomen, deren Händigkeit esenziell ist. "Ein Molekül in vitro herzustellen, mit all seinen Bindungen und den spezifischen Strukturen, die es in der Natur aufweist, ist so schwierig wie ein Space Shuttle zu bauen."
Die Wissenschaftler aus Ghoshs Team können Laulimalid stufenweise synthetisieren und so jedes der neun asymmetrischen Kohlenstoffatome einzeln bearbeiten. "Wir haben so die Möglichkeit, die Atome herumzudrehen und jedes der entstehenden 512 Moleküle auf seine verbesserte Antitumor-Aktivität zu untersuchen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.8.2000
"Drum prüfe, wer sich gern mitotisch teilt"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 25.5.2000
"Auf den Zeitpunkt kommt es an"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.11.1999
"Ein wirksamer Doppelschlag gegen Krebs"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 21.1.1999
"Wenn das Protein paßt..."
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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