Tierökologie: Prachtbienen sammeln artspezifisches Duftbouquet
Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf um Thomas Eltz und Klaus Lunau haben die Duftbiologie von drei mittelamerikanischen Prachtbienenarten (Euglossini) untersucht und Erstaunliches festgestellt: Chemische Analysen der Dufttaschen zeigten, dass das Duftbouquet individueller Männchen aus bis zu fünfzig Komponenten besteht und je nach Art unterschiedlich zusammengesetzt ist. Zur Zusammenstellung dieses Duftgemisches müssen die Männchen viele Wochen an ganz unterschiedlichen Duftquellen sammeln.
Verblüffend war vor allem, dass Artgenossen aus ganz verschiedenen Gegenden Panamas und Costa Ricas es trotz unterschiedlicher Duftquellen schafften, beim selben artspezifischen Parfüm anzukommen. Experimente mit Männchen in Flugkäfigen zeigten, dass diese Fähigkeit auf einer Vermeidung bereits gesammelter Bestandteile beruht, wodurch lokale Unterschiede im Angebot kompensiert werden.
Mit Hochgeschwindigkeits-Kameras hat Eltz das Balzverhalten der Männchen analysiert und nachgewiesen, dass die Düfte während des Schwebfluges am Balzplatz durch eine komplizierte Beinbewegung freigesetzt und im Luftzug des Flügelschlages verbreitet werden. Der Aufwand, den die Männchen beim Duftsammeln betreiben, sei enorm, die morphologischen Anpassungen dafür extrem. All das deute darauf hin, dass besonders "dufte" Männchen stark profitieren, beispielsweise durch die Anlockung paarungsbereiter Weibchen, erklärt Eltz. Dass die männlichen Duftbouquets artspezifisch sind, macht eine Verwendung als Sexuallockstoff noch wahrscheinlicher.
Seit Untersuchungen in den 1960er Jahren wissen Forscher, dass Prachtbienen Blütendüfte sammeln und die flüchtigen Essenzen in Taschen ihrer Hinterbeine konservieren. Das in ganz Mittel- und Südamerika verbreitete Phänomen hat weit reichenden ökologische und evolutionäre Konsequenzen. So haben sich mehr als 700 Orchideenarten – das sind etwa zehn Prozent der gesamten amerikanischen Orchideenflora – das Verhalten der Parfümsammler zu Nutze gemacht und werden ausschließlich und hochspezifisch von diesen bestäubt. Dazu produzieren die Orchideen artspezifische Düfte, die jeweils eine oder wenige der ungefähr 250 Prachtbienenarten anlocken. Beim Sammeln der Duftstoffe wird den Bienenmännchen dann durch ausgeklügelte Mechanismen der Pollen auf Kopf, Bein oder Rücken geklebt und kann beim nächsten Besuch einer Orchideenblüte zur Bestäubung abgegeben werden. Trotz der weiten Verbreitung und Auffälligkeit des Phänomens war aber noch immer unklar, was die Bienenmännchen mit den akkumulierten Düften anfangen.
Verblüffend war vor allem, dass Artgenossen aus ganz verschiedenen Gegenden Panamas und Costa Ricas es trotz unterschiedlicher Duftquellen schafften, beim selben artspezifischen Parfüm anzukommen. Experimente mit Männchen in Flugkäfigen zeigten, dass diese Fähigkeit auf einer Vermeidung bereits gesammelter Bestandteile beruht, wodurch lokale Unterschiede im Angebot kompensiert werden.
Mit Hochgeschwindigkeits-Kameras hat Eltz das Balzverhalten der Männchen analysiert und nachgewiesen, dass die Düfte während des Schwebfluges am Balzplatz durch eine komplizierte Beinbewegung freigesetzt und im Luftzug des Flügelschlages verbreitet werden. Der Aufwand, den die Männchen beim Duftsammeln betreiben, sei enorm, die morphologischen Anpassungen dafür extrem. All das deute darauf hin, dass besonders "dufte" Männchen stark profitieren, beispielsweise durch die Anlockung paarungsbereiter Weibchen, erklärt Eltz. Dass die männlichen Duftbouquets artspezifisch sind, macht eine Verwendung als Sexuallockstoff noch wahrscheinlicher.
Seit Untersuchungen in den 1960er Jahren wissen Forscher, dass Prachtbienen Blütendüfte sammeln und die flüchtigen Essenzen in Taschen ihrer Hinterbeine konservieren. Das in ganz Mittel- und Südamerika verbreitete Phänomen hat weit reichenden ökologische und evolutionäre Konsequenzen. So haben sich mehr als 700 Orchideenarten – das sind etwa zehn Prozent der gesamten amerikanischen Orchideenflora – das Verhalten der Parfümsammler zu Nutze gemacht und werden ausschließlich und hochspezifisch von diesen bestäubt. Dazu produzieren die Orchideen artspezifische Düfte, die jeweils eine oder wenige der ungefähr 250 Prachtbienenarten anlocken. Beim Sammeln der Duftstoffe wird den Bienenmännchen dann durch ausgeklügelte Mechanismen der Pollen auf Kopf, Bein oder Rücken geklebt und kann beim nächsten Besuch einer Orchideenblüte zur Bestäubung abgegeben werden. Trotz der weiten Verbreitung und Auffälligkeit des Phänomens war aber noch immer unklar, was die Bienenmännchen mit den akkumulierten Düften anfangen.
© Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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