Empathie: Prima Primaten
Kapuzineraffen sind auch ohne Gegenleistung altruistisch - sogar gegenüber Fremden.
Menschen tendieren dazu, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Kapuzineräffchen dagegen wiegen Hilfeleistungen nicht auf, sie zeigen sich Artgenossen gegenüber immer großzügig, wie Malini Suchak und Frans de Waal von der Emory University in Atlanta (USA) berichten.
Die Forscher konfrontierten zwölf Haubenkapuziner (Cebus apella) jeweils paarweise mit verschiedenen Szenarien. Stets sollte dabei ein Tier zwischen zwei Belohnungen wählen: Entweder erhielt nur der "Entscheider" eine leckere Frucht oder beide. Die Beziehung zwischen den beiden Affen gestaltete sich unterschiedlich: Zunächst hatte hierbei immer nur ein Tier die Entscheidungsgewalt inne, während der Artgenosse passiv im Nachbarkäfig ausharrte – am nächsten Tag wechselte die Konstellation. Eine andere Bedingung sah vor, dass die Rollen nicht erst nach zwölf Stunden, sondern direkt nach der Entscheidung wechselten.
Siehe da: Egal, ob die Affen einem bekannten Artgenossen aus ihrer Gruppe gegenüber saßen oder einem Fremden, in den meisten Fällen wollten sie eine Belohnung für beide. Interessanterweise ließen sie davon auch nicht ab, wenn auf ihre Wahl hin der Mitstreiter sogar eine besonders leckere Grapefruit statt wie sie selbst einen schnöden Apfel erhielt! Laut der Wissenschaftler verhielten sich die Tiere immer häufiger altruistisch, wenn auch ihr Partner so handelte. Von "Auge um Auge" konnte jedoch keine Rede sein: Entschied sich ein Affe doch einmal egoistisch, bezog sein Artgenosse das in seiner künftigen Wahl nicht ein. Kompliziertes Gegeneinanderaufrechnen ist also der Äffchen Sache nicht.
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