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Asteroiden: Probenbehälter von Hayabusa könnte Asteroidenmaterial enthalten

Raumsonde Hayabusa beim Asteroiden Itokawa
In der am 13. Juni 2010 zur Erde zurückgekehrten Probenkapsel der japanischen Raumsonde Hayabusa befinden sich möglicherweise winzige Partikel vom Asteroiden (25143) Itokawa. Nun müssen detaillierte Untersuchungen die Herkunft der winzigen Staubpartikel endgültig klären.

Blick in die Probenkammer | Winzige Gesteinsbruchstücke befanden sich im Probenbehälter der Raumsonde Hayabusa nach ihrer Rückkehr zur Erde am 13. Juni 2010. Noch ist nicht eindeutig geklärt, ob diese Bröckchen vom Asteroiden Itokawa stammen oder bei der Landung in Australien in die Kapsel gerieten.
Als die Rückkehrkapsel der japanischen Raumsonde Hayabusa nach fünfjährigem Flug durch das innere Sonnensystem weich am Fallschirm im Outback Australiens landete, war unklar, ob sich Asteroidenmaterial an Bord befindet (wir berichteten). Die Entnahme von Bodenproben vor fünf Jahren hatte nicht geklappt, da der Mechanismus versagte. Allerdings setzte die Sonde beim Entnahmeversuch unbeabsichtigt auf der Oberfläche des Asteroiden Itokawa für mehr als eine halbe Stunde auf. Die Forscher hofften deshalb, dass dabei kleine Mengen Asteroidenstaubs in die Rückkehrkapsel gelangt sein könnten.

Nach ihrer Rückkehr zur Erde wurde die Probenkapsel von Hayabusa in einen Reinraum höchster Sauberkeitsklasse bei Tokyo gebracht und vorsichtig geöffnet. Tatsächlich fanden sich nach eingehender Suche im Probenbehälter winzige Bröckchen mit 0,01 Millimeter Durchmesser und im Zugang zum Probenbehälter stießen die Forscher auf rund ein Dutzend Körnchen mit einem Millimeter Durchmesser. Hier ist allerdings noch nicht klar, ob diese nicht irdischen Ursprungs sind und bei der Landung in Australien in den Zugang zur Kapsel gerieten.

Mögliche Asteroidenprobe | An der Spitze dieser Probennadel befindet sich in dieser Aufnahme mit einem Lichtmikroskop ein 0,01 Millimeter großes Körnchen, dass möglicherweise vom Asteroiden Itokawa stammt und von der japanischen Raumsonde Hayabusa zur Erde gebracht wurde. Eine endgültige Klärung seiner Herkunft steht noch aus.
Schon die winzigen 0,01-Millimeter-Körnchen würden ausreichen, um mit modernen Analysenverfahren wie Massenspektrometrie oder hochauflösender Elektronenmikroskopie detailliert Auskünfte über die chemische Zusammensetzung und mineralogische Beschaffenheit des Asteroiden Itokawa abzuleiten. Diese Untersuchungen stehen nun noch bevor.

Dass es der JAXA überhaupt gelang, die Probenkapsel von Hayabusa zur Erde zurück zu befördern, grenzt schon fast an ein Wunder. Durch starke Sonneneruptionen auf dem Hinflug zu Itokawa war der Bordcomputer größtenteils zerstört worden und das chemische Antriebssystem war durch ein Treibstoffleck entleert worden. Der Ionenantrieb für die Bahnänderungen lief zum Schluss nur noch mit einem von ursprünglich vier Triebwerken und auch das nur unzuverlässig. Mit sehr vorsichtigen und bedächtigen Manövern gelang es dem JAXA-Team schließlich, dass Hayabusa die Erde erreichte und ihre Probenkapsel erfolgreich absetzen konnte.

Tilmann Althaus

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